Kommentar

Reiters Wiesn-Entscheidung: Befremdlich

Die Rathaus-Reporterin Christina Hertel über die Oktoberfest-Entscheidung.
von  Christina Hertel

München - Juhu, die Entscheidung ist gefallen. Das Oktoberfest findet statt. Das ist ein Grund zur Freude, weil die Welt damit ein Stück Normalität zurückbekommt. Wie diese Entscheidung allerdings zustande kam, ist befremdlich.

Oktoberfest 2022: Lange wurde spekuliert

Wochenlang berichteten Zeitungen und Radio, wann und wie der Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) seine Entscheidung trifft. Bis zum Schluss soll im Rathaus praktisch niemand gewusst haben, wohin die Tendenz geht. Die Wiesn-Stadträtin von den Grünen hat er jedenfalls nicht nach ihrer Meinung gefragt. Die verkündete schon vor Wochen, dass sie auf eine Wiesn hofft.

Sogar der bayerische Ministerpräsident, der bayerische Wirtschaftsminister, Reiters Stellvertreterin von den Grünen und eine Mehrheit der Stadtratsfraktionen hatten sich für die Wiesn ausgesprochen. Trotzdem schwieg der OB weiter - bis diesen Freitag alle Kameras auf ihn gerichtet waren, um zu beobachten, ob er den Daumen hebt oder senkt. Demokratisch wirkte das jedenfalls nicht.

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