Qualmfreie Wiesn: Frische Luft – (fast) überall

THERESIENWIESE- Samstag um 18 Uhr liegen im Mittelschiff eines großen Festzelts vier junge Männer unterm Tisch – ein paar besockte Beine schauen raus, wer vorbeigeht, muss das Bein heben. Die 23 Jahre alten Männer liegen aber nicht wegen des Alkohols da unten. Sie rauchen nur gemütlich eine Zigarette.
Jahr eins des absoluten Rauchverbots auf der Wiesn: Wer jetzt qualmt, kriegt Ärger, Wirte sind angewiesen, das Verbot durchzusetzen – sonst drohen Geldstrafen. Fast alle Zelte haben Raucherbalkone oder überdachte Raucherzonen eingerichtet. In Kufflers Weinzelt ist der Balkon zum Bersten gefüllt – dauerhaft.
Im Pschorr-Zelt gibt es keine Balkone, vor den Seitentüren sind Raucherbereiche abgetrennt. Daniela Heide von der Bräurosl: „Wir haben Einlasskarten, das funktioniert sehr gut. Wir haben noch niemanden aus dem Zelt schmeißen müssen.“
Auch im Hofbräuzelt ist die Situation recht entspannt. „Hin und wieder rauchen einige im Zelt“, sagt Security-Chef Konrad Bertels, „wir sprechen sie darauf an – und sie machen die Zigarette aus. Da ist alles im grünen Bereich.“
Wer als Gast im Hofbräuzelt rauchen will, bekommt beim Rausgehen einen Stempel, der zwei Mal am Tag gewechselt wird. Auch auf den Außentreppen links und rechts der Balkone qualmen viele, der Platz aber ist begrenzt.
Im Schottenhamel wurden 2010 ganze Tische wegen Rauchens geräumt; die Gäste flogen raus. „Das mussten wir bisher nicht“, sagt Christian Schottenhamel: „Am Anfang haben ein paar versucht, vor den Fluchtwegen zu rauchen, aber das haben wir ihnen schnell abgewöhnt. Bei dem Regen wollen die Leute nicht vor die Tür, viele verkneifen sich das Rauchen.“