Q wie Oktoberfest: Wiesnchef präsentiert neues Logo

München - Clemens Baumgärtner, Wiesnchef und Wirtschaftsreferent (CSU), hat es in den letzten Monaten schon so oft betont und er tut es wieder: "Wir wollen die Wiesn machen, nicht absagen. Der Bundesgesundheitsminister hat uns die Erlaubnis erteilt, sie findet statt!" Und zwar genau so wie im Jahr 2019.
Mit einer kleinen Neuerung. Ab sofort will die Stadt München die Wiesn noch stärker als ihren eigenen anerkannten Besitzstand schützen. Darum wurde die Marke "Oktoberfest" international beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) anerkannt und geschützt.
Wer Maßkrüge liebt, kann in diesem Jahr Großeinkauf machen
Im Zuge dessen hat die Markenagentur Red das bisherige Logo, "Lachende Bierkrüge", durch den "ornamenthaft ausgeschmückten" Buchstaben "O" ersetzt und sogar eine eigene Oktoberfest-Schrift mit Namen "Wiesn" kreiert – eine traditionell gebrochene Fraktur-Schrift, modern interpretiert. Schließlich soll die Schrift auch international lesbar sein.
Die ornamenthafte Ausschmückung ist so schwungvoll geraten, dass man das "O" glatt für ein "Q" halten könnte – oder für die Loopings einer Achterbahn. Ein "O" mit Spielraum eben. Und das passt ja dann doch wieder sehr zur Wiesn. Wem's gefällt, der kann sich diverse Lizenzprodukte mit dem neuen "O" kaufen. Vom Bierkrug bis zum Kühlschrankmagneten.
Daneben gibt es freilich wie sonst auch den offiziellen Wiesnkrug, den Krug der Wiesnwirte, und manche Zelte haben zusätzlich noch eigene Krüge im Angebot. Sammler sollten also in diesem Jahr mit einem Maßkrug-Koffer anreisen.
Wiesn 2022: Weder Maskenpflicht noch 2G-Kontrollen
Ansonsten soll aber alles beim Alten bleiben. Auf der Wiesn wird es ab dem 17. September weder eine Maskenpflicht noch 2G- oder 3G-Kontrollen an den Eingängen geben. "Das wäre weder personell noch finanziell zu stemmen", so Baumgärtner. Die Kosten für den Auf- und Abbau der Zelte und Fahrgeschäfte tragen die Betreiber jeweils selbst, und auch der Stromverbrauch sei nicht so hoch, wie viele befürchten. Die Wiesn mache nur 0,6 Promille des Gesamtverbrauchs des Münchner Stroms aus, so Baumgärtner. Beim Erdgas seien es nur 0,1 Promille.

Insgesamt 918 Bewerbungen von Gastronomen und Schaustellern sind in diesem Jahr bei der Stadt eingegangen. Die Genehmigung hat man schließlich 487 Betrieben erteilt. Auch die etwas traditionellere und ruhigere Veranstaltung Oide Wiesn findet wieder statt.
Auch Personal sei genügend vorhanden, versichert Baumgärtner. Die Stadt kümmert sich ums Bewachungspersonal. "Wir haben 700 bis 800 Sicherheitskräfte. Das sind mehr, als wir haben müssten", so Baumgärtner. Dadurch sei man auch bei etwaigen Krankheitsausfällen auf der sicheren Seite. Auch die Wirte melden, dass sie genügend Leute für Küche und Service angeheuert haben.
Die Bierpreise stehen auch schon fest: Zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro wird eine Maß auf der Wiesn kosten. Ein Liter Spezi soll durchschnittlich 10,85 Euro kosten. Diese Preise gelten auch für die neuen Bierzelte in diesem Jahr.
Zelt-Wechsel auf dem Oktoberfest
Die Pschorrbräu-Festhalle Bräurosl wurde für die Wiesn 2022 komplett neu gebaut. Neuer Festwirt ist dort Peter Reichert. Sein ehemaliges Volkssängerzelt auf der Oidn Wiesn übernimmt die Wirtsfamilie Stiftl unter dem Namen "Volkssängerzelt Schützenlisl". Deren ehemalige Hühnerbraterei wiederum übernehmen Kathrin Wickenhäuser-Egger und Alexander Egger und eröffnen das Zelt "Münchner Stubn". Erstmals wird es auch eine "Wiesn Insel Cocktailbar" geben.

Auch im Schaustellerbereich siedeln sich neben den traditionellen Betrieben ein paar Neulinge an: die Fahrgeschäfte "Circus Circus", ein Familienkarussell mit Gondeln, und das "oktoVRfest", ein Virtual-Reality-System inklusive verschiedener Spiele. Insgesamt acht Spieler können dort in zwei Teams mit VR-Brillen und Controllern in zwei Teams gegeneinander antreten, sowie "Dschungel Bogenschießen".
Die Möglichkeiten, sein Geld auf dem Oktoberfest loszuwerden sind also wieder vielfältig. Insgesamt 71,12 Euro gibt ein Mensch dort im Durchschnitt pro Besuch aus. Die Wiesn-Besucher sind übrigens weniger international, als man meinen möchte, so Baumgärtner. Durchschnittlich sitzen an einem 10er-Wiesntisch sechs Münchner, ein Bayer, ein Deutscher und nur zwei Personen aus dem Ausland.
In diesem Jahr ist dafür sogar ein bisserl mehr Zeit. Denn Zelte und Standl dürfen am Wochenende schon ab 9 Uhr morgens öffnen (werktags 10 Uhr). Am Abend dürfen die Gäste bis 23.30 Uhr im Bierzelt schunkeln (Ausschank bis 22.30 Uhr).
Was sagen Sie zum neuen Wiesn-Logo? Schreiben Sie uns! leserforum@az-muenchen.de