Preisdeckel fürs Bier: Seppi-Sozialismus
Ein schwarzer Bürgermeister plant die Revolution: Planwirtschaft auf der Wiesn! So zumindest klingen die Aussagen des Wirtesprechers. Er sollte sich runterkühlen. Bei Licht betrachte, sind Schmids Vorschläge: durch die Bank bedenkenswert.
Es ist ein Plan mit Augenmaß. Dass nicht der Steuerzahler die Sicherheitskosten zahlen soll: absolut richtig! Dass die kleinen Schausteller ein Teil der Weltmarke Oktobferfest bleiben müssen: genau so! Klar: Den Wirten tut es weh, wenn sie jetzt ihre Umsätze offenlegen müssen. Aber es ist nur fair. Wer Millionen umsetzt in seinem Champagner-Zelt, darf auch ruhig mehr bezahlen als andere.
Wird aus der Idee eine Erfolgsgeschichte?
Seppi Schmids Bierpreisbremse kommt überraschend. Heißt es doch seit Jahrzehnten, sie sei unmöglich. Wenn Schmid sie durchkriegt, darf man sich fragen, warum sich im Rathaus keiner an das Thema rangetraut hat. Verhältnismäßig wäre sie sowieso: Natürlich kann man ein Wiesnzelt auch 2019 mit einem Maßpreis von 10,70 Euro noch wirtschaftlich betreiben.
Ob Schmid sich durchsetzt, ist trotzdem fraglich. Der Seppi-Sozialismus auf der Wiesn, er könnte eine Utopie bleiben. Weil es am Ende wiedermal nicht um das beste Argument geht. Von Schmids forschem Vorstoß fühlt sich die SPD überrumpelt. Der Koalitionspartner hat wenig Interesse, aus der Idee eine Erfolgsgeschichte zu machen.
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