Polizeibericht zum Oktoberfest in München: Suff-Eltern werfen Kinderwagen um, Messer-Attacke, Hitler-Gruß
Erschreckende Szenen auf dem Oktoberfest: Besoffene Eltern, die mehrmals ihren Kinderwagen mit Kind umstoßen, Attacken mit und ohne Messer und obszöne Gesten. Das Wiesn-Blaulicht vom Dienstag.
München - Von folgenden Fällen berichtet die Münchner Polizei in ihrem Wiesn-Blaulicht vom Dienstag:
Betrunkenes Paar wirft Kinderwagen mit eigenem Kind mehrmals um
Am Montagabend, gegen 18:30 Uhr, machten besorgte Wiesn-Besucher eine Einsatzgruppe auf ein koreanisches Paar aufmerksam. Das Paar, eine 34-jährige Frau sowie der vier Jahre ältere Mann, hatten ihren Kinderwagen bereits mehrfach umgeworfen. Das Erschreckende: Im Wagen befand sich noch ihr einjähriges Kind. Der Säugling fiel auf den Boden, woraufhin das Paar diesen wieder zurück in den Wagen packte.
Die Eltern waren stark betrunken und sich der Gefahr für ihr Kind überhaupt nicht bewusst. Die Familie wurde von der Polizei zur Wiesn-Wache gebracht. Das Kind erlitt leichte Verletzungen. Nach der Behandlung durch das BRK wurde auch die Jugendschutzstelle informiert.
Die betrunkenen Eltern zeigten sich vollkommen uneinsichtig und das Gemüt des Vaters schlug plötzlich in Aggressivität um. Er versuchte die Polizeibeamten anzugreifen und musste daraufhin in Gewahrsam genommen werden. Das Kleinkind blieb über Nacht in einem Krankenhaus. Gegen die Eltern wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Kopfverletzung eingeleitet.
Bedrohung und gefährliche Körperverletzung
Am späten Montagabend, gegen 22:05 Uhr, gerieten mehrere Personen vor einem Fahrgeschäft in Streit. In dessen Verlauf zog ein Mann ein Messer aus der Tasche und stach damit in Richtung Bauch eines 33-jährigen Münchners. Dieser konnte die Hand des Unbekannten ergreifen und so den Messerstich abwehren. Er wurde währenddessen von einem anderen Mann in die Beine getreten. Beide Täter flüchteten in Richtung Goetheplatz. Der 33-Jährige wurde durch die Tat leicht verletzt. Die Ermittlungen durch das Fachkommissariat dauern an.
Täterbeschreibung:
Beide Täter ca. 40 Jahre alt, eine weitere Beschreibung seitens der Zeugen war nicht möglich.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Zwischen Kotze und Blut: Die Wiesn von ihrer schlimmsten Seite
Wiesn-Besucher zeigt "Hitler-Gruß"
Wenige Stunden zuvor, gegen 19:30 Uhr, machte ein 29- jähriger Wiesn-Besucher in einem Zelt sowie außerhalb des Zeltes mehrmals durch ausländerfeindliche und rechtsextreme Parolen - unter anderem "Sieg Deutschland" - auf sich aufmerksam. Daneben zeigte er auch mehrfach den "Hitler-Gruß".
Das Verhalten konnte von einem Ordner sowie einer Bedienung beobachtet werden, woraufhin der 29-Jährige aus dem Landkreis Landshut aus dem Zelt verwiesen wurde. Hier skandierte er weiterhin ausländerfeindliche und antisemitische Parolen. Er konnte durch hinzugerufene Polizeibeamte vorläufig festgenommen werden und wurde zur Wiesn-Wache gebracht. Ihn erwartet nun eine Anzeige.
Wiesn-Besucher belästigt Passanten
Am Montag, gegen 19 Uhr, belästigte ein betrunkener 22-Jähriger aus dem Allgäu vorbeilaufende Wiesn-Besucher. Er schlug immer wieder mit seinen Armen um sich und griff dabei einer vorbeilaufenden Frau unter den Rock. Die Frau entfernte sich allerdings wieder und ist bislang unbekannt.
Der 22-Jährige konnte durch die hinzugerufene Polizeistreife vorläufig festgenommen werden. Ihn erwartet nun eine Anzeige.
Gefährliche Körperverletzung durch Schlag auf den Kopf
Am Montag, kurz bevor die Zelte geschlossen wurden, wurde ein 32-jähriger Wiesn-Besucher aus Dresden von einer Bedienung aufgefordert, das Zelt nun zu verlassen. Dieser Aufforderung wollte er allerdings nicht nachkommen und schlug der 23-jährigen Frau daraufhin ins Gesicht. Die Frau wurde dadurch leicht verletzt.
Ein 43-jähriger Sicherheitsmitarbeiter kam hinzu und wollte den Streit schlichten. Daraufhin schlug der 32-Jährige mit einem Maßkrug auf den Sicherheitsmitarbeiter ein und verletzte diesen leicht. Der Täter konnte vorläufig durch eine Polizeistreife festgenommen werden.
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