O'zogn is - Traditionelle Dirndl sind wieder in Mode
München - Klassisch, dezent, reduziert: Die Trachtenmode dieser Saison (20. September bis 5. Oktober). "Die Dirndl haben einen nostalgischen Charakter."
Hier sind die Trends im Überblick:
Stoffe: "Leinen, Baumwolle und Seide bleiben weiterhin die wichtigsten Materialen in der Tracht", erläutert Gabriele Hammerschick vom Label Lodenfrey. Die Stoffe werden aber aufwendig bedruckt, etwa von Hand.
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Farben: Trendige Pastell- und Nudefarben dominieren zum Beispiel die diesjährige Kollektion von Angermaier Trachten. "Aber auch mit den klassischen Trachtenfarben wie Rot, Brombeere, Blau oder Grün ist man perfekt angezogen", findet Nina Munz von Angermaier Trachten. Edel und trotzdem nicht schrill sind Brokatstoffe mit kleinen Blumenmustern.
Bluse: Für Munz sind Dirndl mit Schneewittchen-Kragen ein Hingucker. "Dieser tolle Stehkragen zaubert ein wunderschönes Dekolleté", erklärt die Expertin. Designerin Lola Paltinger favorisiert hochgeschlossene Spitzenblusen, die vorne einen kleinen Schlitz haben und das Dekolleté dezent betonen. Die Zeit der schulterfreien Carmenblusen ist hingegen vorbei. "Die sind out", so Hammerschick.
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Schürze: Auch bei der Schürze heißt es: Weniger ist mehr. "Allerdings darf es hier schon ein bisschen schillern", empfiehlt Paltinger. Nur zu aufdringlich sollte die Schürze nicht sein. Wer sein Dirndl mit Stil tragen möchte, muss bei der Schürze einiges beachten: "Sie sollte zwischen drei und fünf Zentimeter kürzer als das Dirndl sein", erklärt Munz. Bloß nicht zu lang - das sehe nicht schön aus. Bindet die Dirndlträgerin ihre Schürze auf der linken Seite, ist sie noch zu haben, rechts hingegen bedeutet vergeben.
Kleiderlänge: Auch der Unterrock darf auf keinen Fall zu lang sein, schließlich soll er nur in der Bewegung etwas hervorblitzen. Das Dirndl hingegen darf nicht zu kurz sein. "Mini-Dirndl gehen gar nicht", erläutert die Designerin Paltinger. Hübsch und sexy soll es zwar sein, aber nicht übertrieben. Bei Angermaier Trachten sind in diesem Jahr Dirndl mit einer Rocklänge von 65 Zentimetern eingeplant. Das sei laut Nina Munz nicht zu kurz, aber mal etwas anderes als die klassischen 70 Zentimeter. Das Allerwichtigste beim Dirndl ist aber: Es muss sitzen. "Beim Anprobieren denken Frauen immer, das Dirndl sei viel zu eng", berichtet Munz aus dem Handel. Aber das müsse so sein - das Mieder dürfe keine Falten schlagen. "Ein Dirndl, das passt, betont bei jeder Frauenfigur optimal die Vorzüge."
Accessoires: Zum Dirndl gehören traditionelle Accessoires, aber auch modische Beistücke sind möglich. Munz schlägt neben passendem Schmuck eine Tasche aus Loden mit Trachtenmotiven vor. Für Paltinger gehören die traditionellen weißen Trachtenstrümpfe dazu - diese gehäkelten, knielangen Modelle passen zu den klassischen Trachten der Saison. Außerdem rät sie zu hübschen, schlichten Flechtfrisuren, garniert mit Blumen. "Es müssen nicht immer große Hüte sein."
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Schuhe: Bei den Schuhen sind weiterhin Pumps und Ballerinas angesagt. Hammerschick betont allerdings, dass der etwas grobe Haferlschuh und Cowboystiefel absolute No-Gos seien. Doch Vorsicht: Ein Absatzschuh auf der Wies'n ist nicht nur unbequem, sondern birgt auch Gefahren. "Es soll keiner beim Tanzen von der Bierbank stürzen", warnt Paltinger. Sie bevorzugt daher flache Ballerinas oder kurze, geschnürte Stiefel. "Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, muss der Schuh auch strapazierfähig sein."
Lederhose für den Mann: Wer mit seinem Partner auf die Wies'n geht, soll das in diesem Jahr auch zeigen. "Wenn die Männerweste aus dem gleichen Stoff wie das Dirndl und ähnlich gemustert ist, sehen alle, dass man zusammengehört", so Munz. Ansonsten können Männer Socken und Hemd farblich abstimmen. Auch eine Fliege mit passendem Einstecktuch ist ein absoluter Hingucker.
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Lederhose für die Frau: Auch die Frau kann zur Lederhose greifen. Die gibt es auch bunt verziert oder mit topmodischen Nieten versehen. Nina Munz empfiehlt, dazu ein Mieder aus Baumwolle oder Leinen. Mittlerweile gibt es dafür extra auch längere Mieder, bei denen nicht der Bauch herausschaue. "Als feminines Gegenstück zur Lederhose gibt es in diesem Jahr neu den Lederhosenrock", sagt Hammerschick.
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