Otti, der fröhliche Wiesn-Bulle

Beim Schlager-Treff im Marstall ist der Kabarettist stundenlang umlagert – „als wäre er Elizabeth Taylor“. Die Bilder.
von  Kimberly Hoppe
Mittelpunkt im Marstall: Ottfried Fischer mit kürzeren Haaren und größerem Herz
Mittelpunkt im Marstall: Ottfried Fischer mit kürzeren Haaren und größerem Herz © Bernd Wackerbauer

Beim Schlager-Treff im Marstall ist der Kabarettist stundenlang umlagert – „als wäre er Elizabeth Taylor“.

München - Um 18.59 Uhr beginnt der Irrsinn. Fotografen und Kamerateams rennen zum Eingang der Empore im Marstall, ein gigantisches Blitzlichtgewitter beginnt. Es ist so wahnsinnig hell und voll und chaotisch, dass kaum zu erkennen ist, wer denn da so unglaublich begehrt ist.

Nach vielen Minuten, noch mehr Klick-klick-klicks und einem Sprung in die Höhe ist der Fall klar: Der Hahn im Korb beim Schlager-Treff von Gottfried Zmecks „Mainstream Media“ ist kein Sänger, sondern der Wiesn-Bulle – TV-Star und Kabarettist Ottfried Fischer.

Während andere spätestens nach einer Stunde genug vom Affentheater gehabt hätten, genießt der Profi den Trubel – oder lässt es zumindest so ausschauen. Hier ein Scherz (– der zwischen zig „Otti, schau hier“-Rufen verhallt), da eine Grimasse. Jetzt ein Prosit für die Kameras, dann ein kurzes Geschunkel, ein Radieserl in der Hand macht sich auch toll, nochmal ein Prosit, jetzt ein Maßkrug in der Hand. Weiter so! Wow, prima, klick-klick-klick.

Lesen Sie hier: Die bislang schrillsten Oktoberfest-Outfits der Promi-Damen

Während der Otti-Trubel ewig so weitergeht, kommentiert seine Lebensgefährtin Simone Brandlmeier den Ausnahmezustand an Aufmerksamkeit so: „Es ist, als wäre Elizabeth Taylor hier.“ Durch das Getümmel kämpft sich dann eine Frau, die früher als Party-Prinzessin für ähnlich viel Wirbel gesorgt hat: Lilly zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, geschiedene Schaumburg-Lippe, verheiratet mit Designer Lambros Milona – noch.

Lilly zur AZ: „Ich lasse mich zum zweiten Mal freundschaftlich scheiden. Aber es gibt da schon jemand Neuen. Er ist ganz anders und echt toll.“

Ein paar Tische weiter sitzt Spider Murphy Gang-Sänger Günther Sigl. Ohne Blitzlicht, in Ruhe. Plötzlich zuckt er kurz hoch. Die Band stimmt „Skandal im Sperrbezirk“ an, seinen größten Hit von 1981. Sigl schaut runter auf die tanzende, mitsingende Masse. Seine Augen werden feucht. Er lächelt. Auch so kann die Promi-Wiesn sein. Nicht verrückt-verstörend. Dafür: leise, berührend, ungekünstelt und emotional.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.