Oktoberfest statt Einsamkeit: Unbeschwerte Stunden für Senioren auf der Wiesn
München – "Wir wollen den Menschen, die sich das nicht leisten können und nicht die sozialen Kontakte haben, ein paar unbeschwerte Stunden auf der Wiesn ermöglichen", sagt Ilona Groß. Sie ist Vorstandsmitglied des Vereins Münchner für Münchner.

Als Bernhard Seufert sie zwischen den gedeckten Tischen im Armbrustschützenzelt entdeckt, streckt der 85-jährige ihr sofort die Hand entgegen und schüttelt ihre herzlich – weil er ihr eine Sache unbedingt sagen möchte: „Dankeschön.“ Ihn und mehr als 50 weitere Senioren haben der Verein und die Wirtin Katharina Inselkammer am Montag auf die Wiesn eingeladen.

Nach dem Mittagessen im Zelt mit Hendl und Bier spazierte die Gruppe noch zum Teufelsrad, wo ihnen Kaffee und Kuchen serviert wurde. Zum Schluss konnten die Senioren noch eine Fahrt mit dem Riesenrad genießen.

In netter Gesellschaft gegen die Einsamkeit
Auch Steffi Meier freut sich sehr über den gemeinschaftlichen Oktoberfest-Besuch. Die 75-Jährige erzählt, dass sie alleine lebt und sich freut, in der Gruppe jemanden zu kennen – vom letzten Jahr. Alleine würde sie nämlich nicht auf die Wiesn gehen wollen. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich eingeladen bin“, sagt sie.

Als Erinnerung an diesen besonderen Tag bekamen alle Gäste ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Wiesn mit Herz“ überreicht. Veranstaltungen wie diese seien zwar „viel Arbeit“, sagt Ilona Groß – aber sie gebe „wahnsinnig viel zurück“.
- Themen:
- München
- Oktoberfest