Oktoberfest früher und heute: Schieben Sie sich zurück in die Wiesn-Vergangenheit
München - 1810 fand das erste Oktoberfest in München statt – Anlass war damals die Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese (deshalb heißt die Theresienwiese auch Theresienwiese). Aus dem Pferderennen beim ersten Ableger wurde mit den Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten das größte Volksfest der Welt, das inzwischen jährlich Millionen Besucher aus aller Welt anzieht.
Das diesjährige Oktoberfest ist mittlerweile schon die 188. Ausgabe. Absagen gab es in der Vergangenheit unter anderem wegen Kriegen oder auch Pandemien – erst 2020 und 2021 fiel die Wiesn bekanntermaßen zwei Mal in Folge wegen Corona aus. Zeit für eine kleine AZ-Zeitreise.
Mit unserem Schiebe-Tool sehen Sie, wie es im vergangenen Jahr auf der Theresienwiese aussieht – und wie es an exakt der gleichen Stelle die Jahrzehnte davor zuging:
Blick auf die Bavaria: Die beständige Wiesn-Bewacherin
Fotos: ms, imago/Sven Simon
Bei den ersten Wiesn-Ablegern war sie zwar noch nicht dabei, jedoch hat die Bavaria inzwischen schon einige Oktoberfeste miterlebt. Zwischen 1843 und 1850 wurde sie vom Münchner Künstler Ludwig Schwanthaler im Auftrag Ludwigs I. entworfen und gegossen. Seitdem steht die 18 Meter hohe Statue an der Westseite der Theresienwiese – und wacht beständig Jahr für Jahr übers Oktoberfest. Das war freilich auch schon 1971 so, wie unser Bild aus der Vergangenheit zeigt.
Unterwegs im Schottenhamel: Hier wird "o'zapft"
Fotos: ms, imago/Jahnk
Für viele ist das Schottenhamel das wichtigste Zelt auf dem Oktoberfest. Der Grund: Hier findet der mittlerweile traditionelle Anstich statt – 1950 zapfte der damalige Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer zum ersten Mal das erste Fass an. Seitdem wird die Tradition fortgeführt. Entsprechend ausgelassen ist deshalb auch die Stimmung in der Festhalle. Ebenso war es bereits im Jahr 1980, auch wenn damals noch deutlich weniger Wiesn-Gäste in Tracht unterwegs waren.
Münchner Rutschn: Manches ändert sich halt nie
Fotos: ms, imago/United Archives
Apropos Wiesn-Outfit: Das hat sich mit den Jahrzehnten geändert, denn mittlerweile gehört für viele Besucher Lederhosn und Dirndl einfach dazu. Früher so gut wie undenkbar!
Es gibt jedoch auch Dinge auf dem Oktoberfest, die ändern sich wohl nie so wirklich. Wie beispielsweise die Münchner Rutschn. 23 Meter hoch, 55 Meter lang und 15 Meter breit: So steht sie bereits seit Jahrzehnten auf der Theresienwiese, wie auch unser Bild aus den Achtzigern zeigt.
Wirtsbudenstraße: Als noch Maßkrüge beim Umzug dabei waren
Fotos: ms, imago/ZUMA/Keystone
Das älteste Bild unserer kleinen Zeitreise: Bereits 1955 gab es den traditionellen Einzug der Wiesnwirte, manche Kostümierungen wird man so in dieser Form heutzutage aber wohl nicht mehr sehen. Wie beispielsweise die Maßkrug-Verkleidungen der Bräurosl – hier direkt vor dem Augustiner-Zelt. Im Hintergrund ist die bekannte Paulskirche zu sehen.
Schon vor Jahrzehnten stand der Paulaner-Turm auf der Wiesn
Fotos: ms, imago/WEREK
Die Bavaria im Rücken, die Wiesn im Blick: So schaut's also aus, wenn man auf den Stufen steht. Auch 1972 stand der bekannte Turm des Paulaner-Festzelts bereits auf der Theresienwiese. Was mittlerweile aber anders ist: Parkplätze, wie auf unserem historischen Bild, gibt's auf dem Oktoberfest nicht mehr. Die Zeiten ändern sich nun mal – auch auf der Wiesn...
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv und ist erstmals zum Oktoberfest 2022 erschienen – auch die Gegenwarts-Fotos stammen aus dem vergangenen Jahr, sind jedoch weiterhin natürlich recht aktuell. Auch deshalb hat sich die Redaktion dazu entschieden, den Artikel nochmals zu veröffentlichen – der Text wurde an einigen Stellen minimal angepasst.
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