Oktoberfest 2017: Die Bilanz zur Wiesn - Besucher, Ausschank der Maß, Polizei, BRK und Stadt zufrieden

Nach 18 Tagen endet am Dienstag das größte Volksfest der Welt. Die Wiesn 2017 war mit 6,2 Millionen Gästen gut besucht.
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Besucher: 6,2 Millionen
imago 4 Besucher: 6,2 Millionen
Ausgeschenkte Maß: 7,5 Millionen
dpa 4 Ausgeschenkte Maß: 7,5 Millionen
Verspeiste Ochsen: 127
imago 4 Verspeiste Ochsen: 127
Verhinderte Fälle von Maßkrug-Klau: 120.000 (2016: 96.000)
Tobas Hase/dpa 4 Verhinderte Fälle von Maßkrug-Klau: 120.000 (2016: 96.000)

München - Länger als in diesem Jahr geht's nicht: Genau 18 Tage dauerte das Oktoberfest 2017, durch den Tag der Deutschen Einheit zwei Tage länger als sonst. Stadt, Polizei und Rettungsdienste zogen am Dienstag Bilanz. Die AZ hat alle Fakten und Zahlen zusammengetragen und war bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag dabei.

Wiesn-Chef Josef Schmid, die Polizei München und das Bayerische Rote Kreuz stellten am Mittag im Schützenzelt die Zahlen vor. Foto: AZ

Ochsen, Fundsachen, Probleme - die wichtigsten Zahlen der Oktoberfest-Bilanz

Die Stadt zieht insgesamt eine positive Bilanz der diesjährigen Wiesn. Die Zahlen zeigen: Hunger und Durst war vorhanden.

  • Besucher: 6,2 Millionen (2016: 5,6 Millionen)
  • Verspeiste Ochsen: 127 (2016: 109)
  • Ausgeschenkte Maß: 7,5 Millionen (2016: 6,1 Millionen)
  • Verspeiste Kälber: 59 (2016: 58)
  • Verhinderte Fälle von Maßkrug-Klau: 120.000 (2016: 96.000)
  • Verlorengegangene Kinder betreut: 5 (2016: 9)
  • Verlorengegangene Jugendliche betreut: 14 (2016:16)
  • Fundsachen abgegeben: 4.055 (2016: 3.915) 
  • Verbrauchter Strom: 3,25 Millionen kWh (2016: 2,69 Millionen kWh)
  • Verbrauchtes Gas: 224.000 Kubikmeter (2016: 188.000 Kubikmeter)
  • Presseanfragen: 5.962 (2016: 5.348)

Die meisten Besucher kamen aus den USA, Großbritannien, Österreich, Frankreich und der Schweiz. Die Italiener kamen heuer verteilter, der Begriff "Italienerwochenende" ist also eigentlich nicht mehr zutreffend. Insgesamt kamen laut Festleitung Besucher aus 65 Nationen auf das größte Volkfsfest der Welt.

Beide Wirtesprecher (für die großen und die kleinen Zelte) zeigten sich zufrieden. Der Trend ging in diesem Jahr zur Wochenend-Wiesn. Auch die Fan-Gemeinde der kleineren Zelte ist heuer gewachsen.

Polizei: Straftaten steigen leicht

Die Polizei hat ebenfalls Bilanz gezogen, für die Beamten waren die 18 Tage ebenfalls außergewöhnlich. Den Artikel zur Bilanz der Wiesn-Wache finden Sie hier.

BRK: 670 Alkoholvergiftungen, haufenweise Schnittverletzungen

Für das Münchner Rote Kreuz war die extra lange Wiesn eine Herausforderung, die nur mit Team-Work zu bewerkstelligen war. An den 18 Tagen leisteten insgesamt 2.313 Einsatzkräfte ihren zum großen Teil ehrenamtlichen Dienst. In Spitzenzeiten, wie an Freitagen und Samstagen, arbeiteten gleichzeitig über 150 Helfer und bis zu 15 Notfallmediziner aller Fachdisziplinen auf der Wiesn-Sanitätsstation. Zweitweise auch unterstützt duch Kollegen aus anderen Bundesländern und sogar aus Südtirol.

2.284 Mal rückten die Teams auf Festgelände aus, bis zu 11 Fahrtragen waren parallel im Einsatz. Der Spitzenreiter im BRK-internen Leistungswettbewerb rückte in einer Schicht 28 Mal aus und legte dabei 32 Kilometer zurück. Das entspricht einer Entfernung, die zwischen Halbmarathon- und Marathondistanz liegt.

Die Ärzte in der Wiesn-Sanitätsstation versorgten 6.981 Menschen, der Großteil natürlich Besucher. Doch auch alle, die auf der Wiesn arbeiten, wurden in der Station versorgt. Das Spektrum reichte von der Blas am Fuß über Schnittverletzungen bis hin zum Herzinfarkt.

3.449 Patienten mussten ärztlich behandelt werden, allerdings machten Alkoholvergiftungen nur den zweit größten Teil der Behandlung aus. Mit 1.883 Fällen machten die chirurgischen Notfälle mehr als die Hälfte (55%) der medizinischen Versorgungen aus. Innerhalb der chirurgischen Notfälle dominierten wieder Weichteilverletzungen (z.B. Schnitte an Händen und Füßen, sowie Riss-, Quetsch- und Schürfwunden nach Stürzen). 543 kleineren Wunden wurden in der Station genäht. Auch Prellungen, Verstauchungen und Brüche wurden behandelt.

19% oder genau 670 Personen mussten wegen Intoxiationen behandelt werden, darunter fällt die klassische Alkoholvergiftung, aber auch Mischvergiftungen. Die meisten konnten nach 1-2 Stunden die Station wieder verlassen. 10 Jugendliche unter 16 Jahren waren betroffen, Frauen stellten gut 40% der Patienten.

Internistische Notfälle wie Kreislaufprobleme, allergische Reaktionen insbesondere auf Lebensmittel und Insektenstiche, Atemprobleme/ asthmatische Beschwerden, grippale Infekte, Magen-/Darminfekte, Herz-/Rhythmusstörungen und Herzinfarkt wurden 647 Mal versorgt (19%). Für zwei Menschen hätte der Wiesnbesuch beinahe tödlich geendet. Sie konnten durch das beherzte Eingreifen von Ersthelfern und den BRK-Notärzten erfolgreich wiederbelebt werden.

Neurologische Versorgungen (Schwindel, plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit, Schlaganfälle), Behandlungen im Bereich Hals, Nase Ohren und Augen (insbesondere Fremdkörperverletzungen und Reizungen z. B. durch Kontaktlinsen)  waren in 249 Fällen (7%) erforderlich.

Deutsche Bahn: Sind zufrieden

Eine positive Bilanz zieht auch die Deutsche Bahn AG: Die Kapazitäten in den Zügen waren ausreichend, die Sicherheitskonzepte am Hauptbahnhof und der Hackerbrücke haben sich bewährt.

"Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, knapp 3 Millionen Fahrgäste sicher und ohne Führerscheinsorgen von und zum Oktoberfest zu bringen", so Heiko Büttner, Chef der Münchner S-Bahn. "Gerade in der zweiten Halbzeit sowie an den letzten Wiesn-Wochenenden war der Andrang sehr groß."

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