Oide Wiesn: Keferloher und Calypso
MÜNCHEN - Wie damals eine Runde im „Calypso“ drehen, das Bier aus dem Steinkrug genießen, traditionelle Musik statt „Hey Baby“ – heuer ist sie wieder da: die Oide Wiesn. Nachdem die Oktoberfest-Nostalgie-Version im letzten Jahr wegen des Zentralen Landwirtschaftsfestes ausgesetzt hat, wird die Oide Wiesn wohl auch in diesem Jahr wieder all jene, denen das eigentliche Oktoberfest zu voll, zu laut, zu wenig familienfreundlich geworden ist, in Scharen in den Südteil der Festwiese locken.
Der große Zustrom bei der Oide Wiesn-Premiere vor zwei Jahren hat gezeigt – das scheinen viele zu sein. Mehr als eine halbe Million Besucher kamen 2011, oft war die „Oide“ so gut besucht, dass niemand mehr eingelassen wurde. Und wie schon vor zwei Jahren, ist auch heuer für drei Euro Eintritt – Kinder bis 14 Jahre zahlen nichts – wieder einiges geboten.
Damit der Bereich großzügiger gestaltet werden kann ist das Areal im Südteil der Theresienwiese erweitert worden. Es gibt drei Zelte, viele Schausteller, Buden und historische Fahrgeschäfte. Auch das Marionettentheater ist wieder da; beim Kinderprogramm warten historischen Spiele wie Ringelstechen und Pferderennen auf die Kleinen.
Neu sind heuer die Einlassbändchen, damit man zwischendurch hinaus kann, ohne später nochmal Eintritt zahlen zu müssen.
HERZKASPERL-ZELT
Hier gibt’s Musik, Theater und Kabarett. Highlights sind sicher der Oide-Wiesn-eigene Anstich (21.9.) mit Doktor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, der Kapelle Kaiserschmarrn, den CubaBoarischen, der Blaskapelle Josef Menzl und Hasemanns Töchtern. Die Band G. Rag & die Landlergschwister, bekannt aus der TV-Serie „München 7“, tritt heuer gleich sieben Mal auf, unter anderem am 26. September gemeinsam mit der Schlachthofbronx. Außerdem Fei Scho (22.9.), die Wellbappn alias Hans Well mit Sahra, Tabea und Jonas Well (2.10.), Attwenger (2.10.) oder Zwirbeldirn ( 30.9.), und viele mehr.
Zu essen gibt’s natürlich auch etwas. Neben traditionellen Schmankerln werden hier übrigens sogar Veganer satt. Die Maß Hacker-Pschorr Wiesnbier kostet 9,70 Euro, das halbe Landhendl aus Niederbayern 9,80 Euro (mehr auf www.herzkasperlzelt.de).
FESTZELT TRADITION
Hier wird gefeiert wie damals. Frisch gezapftes Augustiner wird im Keferloher-Tonkrug ausgeschenkt, es wird getanzt, Goaßlschnoizer lassen ihre Peitschen knallen. Die Maß Augustiner vom Holzfass kostet hier 9,60 Euro, das halbe Hendl 10,50 Euro. (oktoberfestzelt-tradition.de).
MUSEUMSZELT
Dort gibt’s historische Exponate aus der Oktoberfest-Geschichte zu bewundern. Im Herzen des Zelts wartet die prachtvolle Münchner Schiffschaukel von 1925 auf die Besucher. Der älteste erhaltene Wohnwagen von 1905 und alte Bulldogs und Zugmaschinen zeigen, wie die Schausteller früher lebten und die Buden aufgebaut wurden.
Für nur einen Euro pro Fahrt wird bei den Nostalgie-Fahrgeschäften die gute alte Zeit wieder lebendig – dabei dreht sich der „Kettenflieger Kalb“ von 1919, und das „Calypso“ lässt die 50er Jahre wieder aufblühen. Die „Fahrt ins Paradies“ wandelt gemütlich über Berg und Tal und die Volksfest-Lieblinge Schiffschaukel, Kinderkarussell und historische Wurf- und Schießbuden gibt’s auch. Bei der „Dicken Berta“ können die Besucher ihre Muskelkraft testen, im Velodrom kann man bei einem rasanten Radrennen an den Start gehen.
Die Oide Wiesn ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet, der letzte Einlass ist um 21 Uhr.