Offene Halsschlagader: Notarzt rettet Mann das Leben

Nach einer Rangelei wird ein 25-Jähriger mit einem Weißbierglas lebensgefährlich am Hals verletzt. Nur die beherzte Zusammenarbeit von Polizei, Notärzten und Feuerwehr rettet dem Mann das Leben.
von  az
Streit auf der Wiesn eskaliert: Die Polizei begutachtet den Tatort auf der Oktoberfest
Streit auf der Wiesn eskaliert: Die Polizei begutachtet den Tatort auf der Oktoberfest © dpa

München – Am Donnerstag Abend um kurz vor 23 Uhr geht ein Notruf bei der Wiesn-Sanitätsstation des Bayerischen Roten Kreuzes ein. Es geht um Leben und Tod. Ein 25-jähriger Wiesn-Besucher wurde in Straße 4 nach einer Rempelei mit einem Weißbierglas lebensgefährlich am Hals verletzt. Durch eine offene Wunde an der Halsschlagader verliert der Mann enorm viel Blut.

Ein 34-jähriger Münchner habe den Mann mit einem zerbrochenen Glas an der Halsschlagader verletzt, teilte die Polizei am Freitag in München mit. Einige Polizisten waren gerade in der Nähe und eilten sofort zu dem 25-Jährigen, um dessen Blutungen zu stoppen.

„Laut Angaben der Ärzte wäre er wegen des hohen Blutverlustes ohne die Erste Hilfe vor Ort sicherlich verstorben“, heißt es im Polizeibericht. Der Verletzte kam ins Krankenhaus, sein Zustand sei stabil. Der mutmaßliche Täter wurde direkt nach dem Vorfall am Donnerstagabend festgenommen. Gegen ihn wird nun laut Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

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Dr. Ulrich Hölzenbein (42), Chefarzt des Roten Kreuzes reagiert blitzschnell und macht sich so schnell wie möglich mit Lehrrettungsassistent Oliver Schütz (38) zum Ort des Geschehens auf. Bei ihrer Ankunft wenige Minuten später sind mehrere Polizisten dabei, die Halsschlagader abzudrücken und den Blutverlust zu begrenzen. Trotzdem kamen die Ärzte keine Sekunde zu spät. Der Patient kämpft inzwischen um sein Leben.

Während die Polizisten weiter versuchen, die Blutung einzudämmen, beginnen die Ärzte mit der Notfallmaßnahmen – bis die Atmung des Patienten plötzlich aussetzt.

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Zusammen mit dem inzwischen eingetroffenen Notarzt der Berufsfeuerwehr leitet Hölzenbein sofort die künstliche Beatmung des Patienten ein und versetzt ihn danach in ein künstliches Koma. Die Notärzte transportieren den Patienten in die Chirurgische Klinik in der Nußbaumstraße. Hölzenbein bleibt beim Patienten bis zur Übergabe an ein Spezialistenteam, das in einer Notoperation sein Leben rettet.

Nachdem Hölzenbein zur Wiesn-Sanitätsstation zurückkehrte, bedankte er sich persönlich auf der Polizeiwache für des beherzte Eingreifen der Beamten. Nur durch die Zusammenarbeit von Polizei, Ärzten und Feuerwehr konnte das Leben des 25-Jährigen gerettet werden.

 

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