„Oans, zwoa, gsuffa!“ – Richtig singen auf der Wiesn

Ein „Prosit der Gemütlichkeit“ – aus tausenden Kehlen schallt das aus den Bierzelten auf dem Oktoberfest. „Oans, zwoa, gsuffa!“ Aber dann wird es schon schwierig. Die Stimmen verklingen – wer kann schon den ganzen Text von „In München steht ein Hofbräuhaus“?
München – In der Hühner- und Entenbraterei Ammer erleichtern Liederbücher auf den Tischen das Mitsingen. Ein blaues „Gsangsbiacherl fia'd Wiesn“ (Gesangsbüchlein für die Wiesn) enthält Traditionelles für tagsüber: „Waldlermarsch“, „Rehragout“ und die „Bayernhymne“. Am Abend kommt das rote Liederbuch „Top-Wiesn-Schlager“ auf den Tisch, mit Evergreens wie „Fürstenfeld“ und „Schickeria“.
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Der diesjährige Wiesnhit ist noch unklar. Viel gespielt wird „Rock mi“ von Voxclub, „Angels“ von Robbie Williams, und auch „Scheiss drauf! Wiesn ist nur einmal im Jahr“ – Peter Wackel hat einfach seinen Mallorca-Sommer-Hit „Scheiss drauf! Malle ist nur einmal im Jahr“ umgewidmet. Vorne dabei ist auch „Tage wie dieser“ von den Toten Hosen, die gerade erst unwirsch auf die abendliche Gesangseinlage der CDU nach dem Wahlsieg reagierten.
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Sie hätten nie ein Problem damit gehabt, wenn ihr Lied „vom Punkschuppen bis zum Oktoberfest“ Freude bereite. Aber die CDU-Interpretation gefiel der Band nicht. „Uns persönlich kam die Darbietung eher wie ein Autounfall vor: Nicht schön, aber man schaut trotzdem hin...“, posteten sie auf ihrer Facebookseite aus dem Übungsraum.