Niesel und grauer Himmel über den Trachtlern
München - Wenigstens nur bei Nieselregen – am Samstag hatte es ja noch wie aus Kübeln geschüttet – sind gestern rund 9000 Trachtler aus Bayern, Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, der Ukraine und Slowenien durch München zum Oktoberfest gezogen.
Spielmannszüge, Blaskapellen, Trommler und Jäger in farbenprächtigen historischen Gewändern liefen mit. Manche Schützen hatten ihre Pistole oder Armbrust dabei, Landsknechte trugen lange Hellebarden. Die Trachtler dürfen bei dem Umzug trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen auf der Wiesn ihre historischen Waffen tragen – sofern sie nicht geladen sind.
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Angeführt wurde der sieben Kilometer lange Festzug vom Münchner Kindl Viktoria Ostler. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und seine Frau Petra hatten in ihrer Prachtkutsche Regenschirme mit weiß-blauen Rauten aufgespannt, Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) schützte sich und seine Frau Karin mit einem durchsichtigen Schirm vor dem Regen.
Erstmals nahm die bayerische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) in Tracht teil, sie lief beim Trachtenverein „Mangfalltaler“ mit.
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Auch bekannte Gestalten aus Sagenwelt und Geschichte zogen mit, unter ihnen die Bräurosl hoch zu Ross, der Schmied von Kochel, Moriskentänzer und die Münchner Bürgerwehr, die schon 1810 den Zug zum allerersten Oktoberfest begleitet hatte. Tausende Schaulustige unter Regenschirmen säumten den sieben Kilometer langen Weg bis zur Wiesn.