Neuer Wiesn-Chef stellt Neuheiten vor

München - Bierzelte, Achterbahn und Riesenrad stehen, an manchen Ständen hängen bunte Wiesn-Herzl, dazwischen sind Lieferwagen und Bauarbeiter unterwegs: Vor dem Start des Münchner Oktoberfests am Samstag gehen die Vorbereitungen in den Endspurt. Bei strahlend blauem Himmel präsentierte der neue Wiesnchef und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU) am Donnerstag die Neuheiten.
"Meine größte Hoffnung ist, dass es auch dieses Jahr eine friedliche Wiesn wird, bei der alle ihren Spaß haben", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Ein friedlicher Ablauf und gutes Wetter - das sind alljährlich die wichtigsten Wünsche. Zumindest für den Start am Samstag sieht die Wetterprognose gut aus.
Zu den neuen Attraktionen zählt die High-Tech-Grusel-Schau "Encounter": Die Gäste landen angeschnallt in einem Hörsaal - mitten im grausigen Experiment eines verrückten Professors. Eine Schießbude mit beweglichen Zielen aus der Zeit um 1900 gehört zu den Neuheiten bei den nostalgischen Geschäften, ebenso das Märchen-Hängekarussell, das den Zweiten Weltkrieg vergraben im Garten der Schaustellerfamilie überstand. Aufwendig renoviert wurde auch ein Springpferdekarussell, bei dem jede Figur ein holzgeschnitztes Unikat ist.
Mit dem "Marstall" gibt es erstmals seit Jahrzehnten ein neues großes Bierzelt. Es steht gleich am Haupteingang, soll an eine Reithalle erinnern und hat ein Gespann mit vier Pferden auf dem Dach. Innen riecht es nach frischem Holz - Boden und Bierbänke sind nagelneu. Die Wirtsleute Siegfried und Sabine Able hatten den Zuschlag bekommen, nachdem der Wirt des Vorgänger-Zeltes Hippodrom, Sepp Krätz, als Steuerhinterzieher den Platz hatte räumen müssen.
Für OB Reiter ist die Eröffnung am Samstag eine Premiere. Er wird um 12.00 Uhr erstmals das erste Fass Bier anzapfen. Am Mittwochabend trainierte er mit einem erfahrenen Brauer. Ein paar Mal habe er geübt, nun spüre er den Daumen, sagte er. Die Eröffnung sei aber nicht in Gefahr: "Ich werde es aufbringen, da können Sie sicher sein." Etwa drei oder vier Schläge werde er brauchen. Ude ist Rekordhalter mit zwei Schlägen.
"Sie sehen einen tiefenentspannten Oberbürgermeister", sagte Reiter. Wiesnchef Schmid, der zweiter Bürgermeister ist, zeigte sich ebenfalls unaufgeregt. Entspanntes Auftreten ist ein Muss auf dem Oktoberfest - auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Schmid war Reiters Konkurrent bei der OB-Wahl, jetzt er ist sein Nachfolger als Wiesnchef und Wirtschaftsreferent.