München: Boandlkramerei-Wirt Schöniger wehrt sich im Streit um Oide Wiesn

München - Hat die Boandlkramerei bei ihrer Bewerbung für die Oide Wiesn getrickst? Diese Frage tat sich in den letzten Tagen im Streit um die Nichtzulassung von Beppi Bachmaiers Herzkasperlzelt zur Oidn Wiesn auf. Bachmaiers Anwälte klagen derzeit in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht gegen die Stadt. Die hatte im Vergabeverfahren der Wirtsfamilie Schöniger mit ihrem neuen Zelt Boandlkramerei den Zuschlag gegeben.
Bachmaiers Anwälte argumentieren, Schönigers Bewerbung entspräche nicht den Anforderungen, zudem habe er darin Musikgruppen genannt, die gar nicht angefragt worden waren, eine hatte sogar bereits abgesagt. Mit dieser "Vorspiegelung wahrheitswidriger Tatsachen" sei der Stadtrat getäuscht worden, die Stadt solle daher die Zulassung für die Boandlkramerei zurücknehmen und das Herzkasperlzelt zulassen.
"Rufschädigende Anschuldigung" - Wirtsfamilie weist Vorwürfe zurück
Schöniger will das nicht auf sich sitzenlassen. "Die Familie Schöniger weist den Vorwurf der Täuschung ausdrücklich zurück. Sie behält sich weitere Schritte gegen diese rufschädigende Anschuldigung vor", heißt es in einer Mitteilung der Wirtsfamilie vom Donnerstag. Sie erklärt außerdem, die Vorgaben des Bewerbungsverfahrens sähen keine verbindlichen Vereinbarungen mit den im Programm genannten Musikern vor, sondern lediglich die Vorlage eines Programmentwurfs.

Im Gegenzug hätte die Sichtung der Antragsunterlagen des Herzkasperlzelts im Zuge des Gerichtsverfahrens gezeigt, dass auch dieses nur einen Programmentwurf vorgelegt habe, "der im übrigen deutlich weniger ausgefeilt ausfällt als der Antrag der Familie Schöniger", heißt es weiter.
"Nachdem also der Vorwurf, gegenüber der Boandlkramerei in gleicher Weise auf das Herzkasperlzelt zutrifft, beantragen die Eheleute Schöniger nun ebenfalls bei der Stadt, das Herzkasperlzelt vom Bewerbungsverfahren auszuschließen" - falls man sich tatsächlich nur mit einem fest vereinbarten Programm bewerben dürfe.
Schönigers betonen zudem, Bachmaier versuche, den Eindruck zu erwecken, in der Boandlkramerei finde ein kulturelles Programm zweiter Klasse statt. Dies sei "nicht zutreffend" und werde den "Künstlern, die auftreten werden in keiner Weise gerecht".