Mit Prominenz und einem Pennäler-Krug

Kabarettistin Monika Gruber hat’s getan, Finanzminister Markus Söder ebenso – wie auch Ski-Ikone Rosi Mittermaier oder Prinz Poldi von Bayern: Sie alle sind „Krugkünstler“.
Mit diesem Titel dürfen sich jene Promis schmücken, die für die Wiesn-Wirte-Familie Steinberg zu Stift oder Pinsel greifen und ein (mal mehr, mal weniger) originelles Motiv für deren Oktoberfest-Bierkrug kreieren.
Der Steinberg-Künstlerkrug ist längst zum Sammlerobjekt geworden, seine Präsentation zu einer begehrten Einladung vor der Wiesn. Im proppenvollen Hofbräukeller gab‘s erstmal ein großes Rätselraten unter den geladenen Gästen. So mancher vermutete den Wiesn-Picasso 2015 an seinem Tisch. Weit gefehlt. Der Krugkünstler weilte dienstlich in Dänemark und erschien deshalb bloß via Skype auf Großleinwand: der hochdekorierte Filmproduzent Oliver Berben.
„Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass ich mal gefragt werde, den Krug zu gestalten“, sagte Berben und versprach, das sonst übliche Signieren seines Kunstwerks auf der Wiesn im Hofbräu-Zelt nachzuholen. Doch auch ohne Autogramm trägt Berbens Krug-Motiv deutlich seine Handschrift: Es erinnert stark ans aktuelle Plakat seines Films „Fack ju Göhte 2“ – mit schwarzem (Schultafel-) Hintergrund, Farbklecksen und Pennäler-Sprüchen.
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Bemerkenswert ist, dass der Bierkrug mit Film-Assoziationen just am selben Tag vorgestellt wurde, an dem auch „Fack ju Göthe 2“ Kino-Start hatte. Ein Schelm, wer da Böses denkt… Fakt ist: Filmproduzent Oliver Berben und Hofbräu-Festwirt Ricky Steinberg lernten sich 1986 im Internat am Chiemsee kennen. „So war schnell klar, dass Ollis Krug in Richtung Schule geht“, sagte Ricky Steinberg, der sich via Skype launig mit seinem Schulfreund über „das Wunder“ unterhielt, „dass wir tatsächlich das Abitur geschafft haben“.
Im Publikum kam nicht nur das gut an, sondern auch der Krug.
„Er ist mit viel Liebe gemacht. Er gefällt mir“, befand Charlotte Knobloch, die Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde, und um sie herum nickten Bürgermeister Josef Schmid, Stadtrat Richard Quaas, Komödiantin Vroni von Quast und Wiesn-Wirtesprecher Toni Roiderer. Wie Patrick Lindner fanden etliche Gäste den Krug allerdings auch „etwas zu düster für die Wiesn“. Ex-Krugkünstlerin Carolin Reiber drückte es so aus: „Mein Krug war nicht schöner, aber anders.“