Inselkammers: Mit Charme geschossen

Die Inselkammers pachten ihr Zelt von den Armbrustschützen. Die Wirte sorgen für Bier und Hendl, die Schützen messen sich
von  Laura Kaufmann
Peter Inselkammer: „Dafür, dass ich nicht trainiere, treffe ich mittlerweile ganz gut.“
Peter Inselkammer: „Dafür, dass ich nicht trainiere, treffe ich mittlerweile ganz gut.“ © Petra Schramek

Dafür, dass ich wenig trainiere, treff ich mittlerweile ganz gut“, sagt Juniorwirt Peter Inselkammer. „Es ist nicht so leicht, aber wenn man richtig einspannt, geht’s einigermaßen.“ Dass es nicht so leicht ist, eine Armbrust zu bedienen, haben schon mehrere Anfänger im Armbrustschützenzelt festgestellt: Rudolph Moshammer etwa schoss an der Zielscheibe vorbei in die Zeltwand.

Firmen laden gern zum schießen ein, wenn sie ihren Kunden ein besonderes Wiesn-Erlebnis bieten wollen. Und die Armbrustschützen tragen hier jedes Jahr ihre Meisterschaften aus. Das Zelt gehört dem Schützenverein, der es an die Familie Inselkammer verpachtet: An Peter, Josepha „Peppi“ und Peter Franz Inselkammer.

„Wir sind kein ausgewiesenes Partyzelt“, sagt Peter Franz, der Junior. „Am Abend natürlich etwas mehr, tagsüber gibt’s die traditionelle Blasmusik – die Mischung macht’s.“ Die wahren Inselkammers auch bei den Reservierungen. Klar, die Stammgäste sind wichtig, aber jedes Jahr wieder haben auch Neueinsteiger die Chance, einen netten Platz zu reservieren. Großes elitäres Getue, das ist bei Inselkammers nicht der Fall. Das hat der alteingesessene Brau-Familienclan nicht nötig.

Noch ist das Wiesnbüro im Ayinger am Platzl, hier holen sich die Leute ihre Marken. Ab. „Das ist immer schön, zu sehen, wie die Leute sich darauf freuen.“ Wie sie sich alle herrichten, fein in Tracht, selbst die Touristen. Inselkammer findet das toll. „Für einen besonderen Anlass zieht man sich entsprechend an“. Er hat drei Lederhosen im Schrank, „Eine kurze, eine lange, und eine, aus der ich herausgewachsen bin – aber die hab’ ich, seit ich 16 bin!“

Deswegen muss die neue noch ein bisserl eingetragen werden, eine richtig schöne Lederhose braucht Patina. Damit ist Peter Inselkammer dann im Zelt unterwegs. „Für mich ist das wichtigste, dass ich so viel wie möglich bei den Gästen bin.“ Die Anspannung vor dem Fest, die kann sich jeder vorstellen, meint Peter Inselkammer: „Das ist, als ob man ein riesiges Fest organisiert hätte, mit vielen Gästen – da ist man immer etwas angespannt.“

Und ein Bürojob ist es auch nicht, von 10 bis 1 Uhr im Zelt unterwegs zu sein. Deswegen nimmt sich Peter Inselkammer meist eine Auszeit nach dem Oktoberfest. Nicht lang, einfach ein paar Tage raus. „Das merkt man erst nach der Wiesn, das 16 Tage Dauerbeschallung doch nicht spurlos an einem vorbeigegangen sind“, sagt Peter Inselkammer. „Da bin ich dann irgendwie langsamer.“

 

 

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