Homosexuelle sollen sich "zurückhalten": Erneut scharfe Kritik an Wiesn-Portal

Seit Jahren wird ein inoffizielles Wiesn-Portal scharf kritisiert, weil darin queeren Besuchern empfohlen wird, sich beim Wiesnbesuch zurückzuhalten. Jetzt erwägt die Stadt rechtliche Schritte.
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"Zurückhaltend" sollen queere Wiesnbesucher sein, wenn es nach einem Web-Portal geht. Und alle anderen?
"Zurückhaltend" sollen queere Wiesnbesucher sein, wenn es nach einem Web-Portal geht. Und alle anderen? © Felix Hörhager/dpa

München - Jüngst war es Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, der auf Twitter das Thema reichweitenstark aufgegriffen und damit erneut einen Proteststurm ausgelöst hat: "Unsäglich, was das #Oktoberfest hier schwulen Männer empfiehlt! Nicht Männer, die sich küssen, sind das Problem. Sondern die, die sich daran stören!"

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Wie Lehmann denken offenbar viele, das seien offizielle Empfehlungen auf der offiziellen Webseite des Oktoberfests. Das ist aber nicht der Fall: Die Seite oktoberfestportal.de ist eine von vielen ähnlichen Seiten, die rund um das Thema Oktoberfest für Suchmaschinen optimiert um Aufmerksamkeit buhlen.

Trotzdem, oder gerade deswegen reißt die Kritik nicht ab: Bereits 2017 wurde die gleiche Passage mit diesen queerfeindlichen Passagen kritisiert. 

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Das Informationsportal queer.de schreibt von einer "Täter-Opfer-Umkehr" und dass es generell so wirke, als habe man mehr Verständnis für queerfeindliche Besucher der Wiesn als dass "eine Minderheit gegen Vorurteile, Hass und Gewalt unterstützen wolle".

Betreiber halten an problematischer Passage fest

Von der tz auf die Passage angesprochen, verweisen die Betreiber auf den Verfasser: Der schwule Journalist und Aktivist Bernd Müller. Der sagt, er würde den Text mittlerweile zwar vorsichtiger formulieren, bleibe aber dabei, dass man sich nicht auf die Toleranz der Besucher verlassen könne. 

Wiesn-Stadträtin Anja Berger hat gegenüber der tz nun angekündigt, prüfen zu wollen ob die Stadt nicht rechtliche Schritte gegen das Portal in die Wege leiten könne. 

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35 Kommentare
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  • Anemone am 13.06.2022 15:50 Uhr / Bewertung:

    Wenn sich Männer küssen hat niemand was dagegen, aber da läuft schon oft noch mehr auf der Empore im Bierzelt und das gehört nicht in ein Bierzelt.
    Das ist Erregung öffentlichen Ärgernisses und gilt nicht nur für Schwule, sondern für alle.

  • Der wahre tscharlie am 13.06.2022 21:31 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Anemone

    Ach Gottele, was für ein "Sündenpfuhl".
    Es gab mal jahrelang einen Faschingsball namens "Schabernackt". Der Slogan damals, "Kommens mit a bissl was, aber kommens".
    Niemand hat sich damals aufgeregt, aber heutzutage scheinen die Spießer wieder auf dem Vormarsch zu sein.

  • Futurana am 14.06.2022 14:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Na, na na, verwechseln Sie da nicht etwas oder ist Ihnen der Unterschied zwischen dem "damaligen" ( meine Mutter meint das war vor xxx Jahren) Schabernackt und dem Oktoberfest nicht mehr so im Gedächtnis?

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