Hendl-Hut-Krise: Die Wiesn-Scheußlichkeit 2016 wird knapp

München - Um unter all den Plastik-Dirndln und Lederhosen-Imitaten noch negativ aufzufallen, muss man sich mittlerweile richtig anstrengen. Ein Accessoire hat dieses Jahr die Geschmacklosigkeit-Charts allerdings im Sturm erobert: Der Hendl-Hut mit rotierenden Haxn hat zunächst nur die Köpfe der Touristen "geschmückt" und findet mittlerweile auch bei waschechten Bayern reißenden Absatz.
Dass es so weit kommen konnte dürfte wohl zu einem großen Teil daran liegen, dass diese Monstrosität vor allem im Bierzelt von hübschen Damen an den Mann gebracht wird. Ob es überhaupt einen einzigen nüchternen Käufer dieser hutgewordenen Scheußlichkeit gibt, ist bislang nicht dokumentiert.
Doch damit könnte bald Schluss sein – denn auf der Wiesn werden die Hendl-Hüte knapp! "Wer noch einen will, muss schnell sein", sagte Wiesn-Bürgermeister Josef Schmid (CSU) bei der Pressekonferenz zur Wiesn-Halbzeitbilanz und tatsächlich werden den Damen die hässlichen Dinger mittlerweile regelrecht aus den Händen gerissen.
Eigentlich war auch schon eine gesamte Containerladung neuer Hendl-Hüte auf dem Weg nach München, um dem Ansturm gerecht werden zu können. Doch dann hatte der Pleitegeier Erbarmen mit unserer schönen Landeshauptstadt: Die transportierende südkoreanische Reederei Hanjin hat Insolvenz angemeldet. Der Hendl-Container liegt daher "jetzt irgendwo zwischen China, Indien oder Afrika", so Schmid und wird wohl nicht mehr vor dem Ende der Wiesn in Deutschland eintreffen.
Unsere Trauer hält sich in Grenzen.