Halbzeitbilanz auf dem Oktoberfest in München: "Eine Wiesn zum Genießen"

Mehr Kiffer, mehr Leberkässemmel und ein nackerter Mönch: Die Halbzeitbilanz vom Oktoberfest.
Jasmin Menrad |
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Kein Wiesn-Wahnsinn sondern gmiatliches Fest: Die Veranstalter ziehen eine positive Halbzeitbilanz vom Oktoberfest 2017.
dpa Kein Wiesn-Wahnsinn sondern gmiatliches Fest: Die Veranstalter ziehen eine positive Halbzeitbilanz vom Oktoberfest 2017.

Mehr Kiffer, mehr Leberkässemmel und ein nackerter Mönch: Die Halbzeitbilanz vom Oktoberfest 2017.

München - Die Wiesn ist das schönste und gemütlichste Dorf der Welt. Den Eindruck hat, wer die Halbzeitbilanz von Stadt und Polizei liest.

Laut Schätzungen waren bisher drei Millionen Besucher auf dem Oktoberfest - genau so viele wie bei der großen Wiesn 2015, als auch Oide war. Dort, auf der Oidn, waren es aber nur 190 000 Besucher, im Gegensatz zu 265 000 im Jahr 2015. "Die Oide war mal der Ruhepunkt der Wiesn, aber jetzt ist auch die Wiesn selbst gemütlich und lädt zum Flanieren ein", erklärt Oktoberfest-Chef Josef Schmid. "Eine Wiesn zum Genießen", sei das heuer, eine gemütliche Familienwiesn wie früher.

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"Es gibt keine Gemeinde in Deutschland die, was die Kriminalität anbelangt, sicherer ist als die Wiesn" , sagt Marcus da Gloria Martins von der Polizei München - wenn man die Kriminalitätsstatistik auf die drei Millionen Besucher rechne.

Mit 919 Einsätzen für die Wiesnwache stieg die Zahl der Polizeieinsätze um 8,4 Prozent zum Vorjahr. Auch die Kriminalität ist mit insgesamt 550 Straftaten (Vorjahr: 499) gestiegen.

Das führt da Gloria Martins besonders auf verstärkte Drogenkontrollen und den Einsatz von 37 Kameras auf dem Festgelände zurück. So wurden zur Halbzeit bereits 150 Besucher wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt, meist wegen Marihuana. 2016 mit dem Zentral-Landwirtschaftsfest waren es 97.

Heuer wurden auch mehr Sexualdelikte angezeigt: 34 insgesamt im - 17 waren es im vergangenen Jahr. Das führt die Polizei auf die Neufassung des Sexualstrafrechts und eine gesteigerte Sensibilität zurück. Bislang wurde eine versuchte Vergewaltigung bekannt.

Gesunken ist die Zahl der einfachen Diebstähle (minus 10,7 Prozent), Körperverletzungen (minus 6,9) und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (minus 8,3). Auch die Maßkrugschlägereien, die oft als versuchter Totschlag behandelt werden, sind um 14 Prozent zurückgegangen.

Auch auf der Sanitätsstation ist ein leichter Rückgang um 2 Prozent zu verzeichnen. Trotzdem wurden hier über 3300 Menschen versorgt, darunter 266 mit chirurgischen Kleineingriffen. Erfreulicherweise setzt sich auch der Trend fort, dass Jugendliche verantwortungsvoller trinken: Vier jugendliche Komasäufer landeten bisher auf der Sanitätsstation - 2016 waren es noch acht.

Und was ist der Wiesnhit? "Das Prosit der Gemütlichkeit bleibt unerreicht" , sagt Seppi Schmid. Einen speziellen Wiesnhit würde es heuer nicht geben. Sowieso bleibt alles beim Alten: Das "klassische Dreiergespann", so Schmid - Hendl, Brezn, Bier - liege im Trend. Aha. Die gute alte Leberkässemmel erlebe eine Renaissance. Aha. Schausteller und Souvenirverkäufer seien zufrieden. Zumindest das ist neu.

Und dass im Fundbüro eine Mönchskutte auf ihren Besitzer wartet, der von Berufs wegen ja sowieso nicht viel besitzen dürfte. "Er wurde wahrscheinlich bekehrt und hat seine Kutte mit dem Enthaltsamkeitsgelübde abgelegt", sagt Schmid.

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