Gänsehaut-Momente beim Trachten- und Schützenzug: So erlebten die Zuschauer das Spektakel

München - Für viele Münchner gehört der zweite Wiesn-Tag zu den Höhepunkten des Oktoberfests: Wenn der traditionelle Trachten- und Schützenzug durch die Stadt zieht und die Zuschauer eine Vielfalt von Trachten, Volkstanz und Musik, sowie festlich geschmückte Kutschen bestaunen können.

9.100 Trachtler unterwegs zur Wiesn: Das war der Trachtenumzug am ersten Wiesn-Sonntag
Bei strahlendem Sonnenschein zogen am Sonntag rund 9.100 Teilnehmer von der Maximilianstraße über den Odeonsplatz und den Stachus bis zur Theresienwiese. Allen voran ritt das Münchner Kindl, gefolgt von Trachtlern und Musikkapellen, Sport- und Gebirgsschützen, Spielmanns- und Fanfarenzügen und bunten Fahnenschwingern.
Auf Kutschen mittendrin: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sowie Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) und weitere Rathaus-Politiker.

Dieses Spektakel wollten sich viele München offenbar nicht entgehen lassen: Die Polizei spricht von rund 300.000 Zuschauern. Ein beachtlicher Andrang ‒ und eine friedliche Veranstaltung: Ein Sprecher der Polizei teilte der AZ mit, dass alles ruhig geblieben sei. 600 Einsatzkräfte sorgten für die Sicherheit aller Beteiligten.

Bestens vorbereitet: Mit Leitern und Brotzeit aus dem Kofferraum am Trachtenumzug
Manche Zuschauer kamen bestens vorbereitet zum Umzug: Am Straßenrand standen etwa die Schwestern Carolin Andermann (58, l.) und Manuela Barm (62) ‒ auf Trittleitern. Die Münchnerinnen schauen sich den Trachtenumzug schon seit Jahrzehnten an, wie sie der AZ erzählen. "Wir waren schon mit unseren Eltern als Kinder hier", sagen sie.

Der Vorteil der Leitern: Sie können kurz vor Beginn kommen und trotzdem eine wunderbare Sicht auf den Umzug genießen, auch aus dritter Reihe. Die beiden Frauen stehen am liebsten am Max-Joseph-Platz, in der Nähe der Tribüne:
"Man hat einen langen Blick bis zum Maximilianeum. Hier vor der Tribüne finden die Aufführungen statt: Es wird getanzt, die Goaßlschnalzer werden aktiv und die Fahnen werden geschwungen - da kriegen wir Gänsehaut", sagen sie euphorisch.
Auch ein paar Meter weiter hat sich jemand gut auf das mehrstündige Spektakel vorbereitet 0150 und sein Auto in unmittelbarer Nähe zum Umzug geparkt, mit einem Picknick in Form von Käse, Wurst und Bierkrügen im Kofferraum.

Trachtenumzug am ersten Wiesn-Sonntag: Viele Gäste aus Europa mit dabei
Nicht nur Trachtler aus Deutschland präsentierten am Sonntag ihre traditionellen Gewänder: Auch etwa Gäste aus Österreich, Italien, der Schweiz, Rumänien, Bosnien, Serbien, Kroatien, Polen und der Ukraine nahmen an dem sieben Kilometer langen Umzug teil.
Neugierige Blicke zogen auch die Tiere auf sich: die vielen Pferde, aber auch die Jagdhunde und Greifvögel des Bayerischen Jagdverbands. In bunter Folge wechselten sich die Gruppen ab ‒ zuallerletzt fuhren die Wagen der Straßenreinigung, sodass am Nachmittag kaum mehr zu erahnen war, welches Spektaktel hier stattgefunden hat.