„Für mein altes Leben bleibt kaum Zeit“

  Der österreichische Senkrechtstarter Andreas Gabalier über Erfolg, Berge und Mama.  
von  Andrea Vodermayr

Der österreichische Senkrechtstarter Andreas Gabalier über Erfolg, Berge und Mama.

Hansi Hinterseer, DJ Ötzi und Co. müssen sich warm anziehen! Andreas Gabalier (26, „I sing a Liad für di“) ist der neue Stern am Wiesn- und Musikhimmel. Wenn er gebürtige Grazer auf der Bühne steht, die Hüften schwingt und seinen Oberkörper entblößt, dann fallen die Mädels reihenweise in Ohnmacht. Mit seinem Album „Herzwerk“ schaffte es der Austro-Womanizer, der auch der „Alpen-Elvis“ genannt wird, auf Platz 1 der österreichischen Charts. Jetzt will er auch den deutschen Markt erobern. Am 14. Oktober kommt sein neues Album „VolksRock n' Roller“ auf den Markt. Bei all der Arbeit bleibt für die Liebe keine Zeit – er ist seit einiger Zeit Single.

Im AZ-Interview spricht Gabalier über sein neues Leben und das Schicksal – Vater Wilhelm und Schwester Elisabeth wählten den Freitod.

AZ: Sie sind einer der neuen Shooting-Stars in der Musikszene. Haben Sie mit so einem Erfolg gerechnet?

ANDREAS GABALIER: Absolut nicht! Das alles ist aus einem Hobby heraus entstanden. Ich habe vor zweieinhalb Jahren im Probenraum der Nachbarn zum Spaß mein erstes Lied aufgenommen. Ich bin sozusagen in die Musik hineingerutscht.

Wie kommen Sie mit dem plötzlichen Wirbel um Ihre Person zurecht?

Es ist schon eine absolute Lebensumstellung. Man ist von heute auf morgen ständig unterwegs. Das war am Anfang nicht einfach für mich. Ich reise sehr viel, von TV-Auftritt zu TV-Auftritt und von Live-Show zu Live-Show. Für mein altes Leben bleibt kaum mehr Zeit. Nichtsdestotrotz bemühe ich mich, alte Freundschaften zu pflegen und meine Familie, insbesondere meine Brüder, regelmäßig zu sehen.

Was vermissen Sie denn am alten Leben am meisten?

Den Bergsport. Ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger.

Was sagt Mama Huberta zum Erfolg ihres Sohnes?

Sie ist mächtig stolz. Es ist etwas ganz Neues für sie, denn in unserer Familie war ein Musiker bislang eher untypisch.

Sie haben in Ihrer Familie vor kurzem zwei Schicksalsschläge erlebt: Ihr Vater und Ihre Schwester wählten den Freitod. Verarbeiten Sie das auch mit der Musik?

Sicherlich. Ich habe mir, als das passiert ist, eine steirische Harmonika gekauft. Ich war viel alleine unterwegs, unter anderem auf unserer Alm. Ich habe auch einen Song darüber geschrieben: „Einmal sehen wir uns wieder“.

Wie schaffen Sie es, das Geschehene zu bewältigen?

Es ist sehr traurig, dass es so gekommen ist. Aber ich kann mittlerweile an die schöne Zeit mit einem Lächeln zurückdenken. Man darf sich nicht in die Vergangenheit hineinsteigern, das führt zu nichts. Meine Mutter liest viele Bücher zu dem Thema, auf der Suche nach dem Warum. Ich aber sage: Man kann nichts mehr daran ändern. Man macht sich sonst kaputt. Es muss weiter gehen, denn mein eigenes Leben ist noch jung.

 

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