Frauen suchen häufig Hilfe in Sicherheits-Notfällen

Die erste Wiesnwoche ist vorbei und die Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" zieht Bilanz. Trotz leichtem Besucherrückgang haben die Mitarbeiterinnen an der Anlaufstelle unterhalb der Bavaria viel zu tun.
München – Eine (oder ein paar) Maß zu viel getrunken, die Freunde verloren oder die Adresse vom Hotel nicht mehr im Kopf: Beim Wiesnbesuch können besonders Frauen schnell in Not geraten. Gefährlich wird es, wenn sie sexuell belästigt oder gar angegriffen werden.
Bei allen kleinen und großen Problemen hilft die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ mit dem „Security Point“, einer Anlaufstelle für Hilfesuchende, in der Nähe der Bavaria. Sie verzeichnet auch in diesem Jahr einen hohen Unterstützungsbedarf – trotz ca. 300 000 Besuchern weniger im Vergleich zum Vorjahr.
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In der ersten Wiesnwoche wurde das Angebot von 103 Wiesnbesucherinnen in Anspruch genommen. 2014 waren es 106. Die gleichbleibende Frequenz läge aber vor allem daran, dass das Angebot durch Werbung und Kampagnen mittlerweile bekannter geworden sei, erklärt Organisatorin Kristina Gottlöber. Neben Diebstahl und Orientierungslosigkeit registrierte die Aktion auch sieben Fälle von sexueller Gewalt. Vier der Übergriffe fanden auf dem Heimweg statt.
Deshalb rät Alexandra Stigger vom Frauennotruf München: „ Es ist wichtig, sich vorher zu überlegen, wie man nach Hause kommt.“ Außerdem sollte man einen Treffpunkt ausmachen und, wenn man von außerhalb kommt, die Adresse der Unterkunft notieren – notfalls auf dem eigenen Bein, wie es eine Besucherin tat. Ihre simple Begründung: „Das verliere ich nicht“.
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Jede, die sich unsicher fühlt, kann kommen. Die Mitarbeiterinnen kooperieren mit den Securities per Funk und dem Taxiunternehmen Isarfunk, das die Klientinnen nach Hause fährt. Dabei muss keine Angst haben, sie sei zu betrunken oder ihr Problem nicht wichtig genug. Stigger hofft, dass weiterhin viele Hilfesuchende den Weg zum Security Point finden.