Favorit geht leer aus! Dieses Team übernimmt die Bräurosl

München - Dass ein großes Wiesn-Zelt frei wird, kommt eigentlich nie vor. Umso größer war das Geheimnis, das alle Beteiligten die vergangenen Monate um die Frage machten, wer die Bräurosl übernehmen darf. Nun zeichnet sich ab, wer das Traditionszelt mit den 6.000 Sitzplätzen bekommt.
Bräurosl: Florian und Bettina Oberndorfer sowie Florian Lechner übernehmen
Nach AZ-Informationen hat sich die Paulaner-Brauerei festgelegt. Ein Team soll das Zelt führen. Die neuen Wirte: Florian und Bettina Oberndorfer, die bereits die Knödelei betreiben. Und: Florian Lechner, der gemeinsam mit dem deutlich prominenteren Christian Schottenhamel 2017 den Nockherberg übernommen hat.
Lorenz Stiftl war Wiesn-Favorit
Das ist durchaus eine Überraschung. Denn als Favorit hatte eigentlich ein anderer gegolten: Lorenz Stiftl. Der war bei der Vergabe des Hippodroms Zweiter hinter Siegfried Able (Marstall) geworden, hat einen guten Ruf bei der Stadt - und vor Monaten kokettiert: "Ich bin ein Vollblut-Wirt und würde nicht Nein sagen." Nun hat man ihm offenbar signalisiert, dass er nicht gefragt wird.
Stattdessen übernimmt das andere Team. Florian Lechners Name war zuletzt schon häufiger gefallen, wenn über die Nachfolge diskutiert wurde. Nun also bekommt er wohl sein Wiesn-Zelt - neben Christian Schottenhamel, der das gleichnamige Zelt führt, gibt es dann zwei Nockherberg-Wirte mit großen Wiesn-Zelten.
Wenn, ja wenn sie denn wieder stattfindet. Georg "Schorschi" Heide, der die Bräurosl aufgegeben hat, war sich sicher, dass es auch nächstes Jahr noch nicht wieder zum Wiesn-Wahnsinn kommen wird.
Stadtrat muss Paulaner-Entscheidung noch zustimmen
So oder so: Wenn die Paulaner-Brauerei (die auch Hacker braut, das in der Bräurosl ausgeschenkt wird) wie beabsichtigt das neue Wirte-Team vorschlägt, muss der Stadtrat im Mai 2021 noch zustimmen.
Die Bräurosl gehört zu jenen Zelten, für die sich keine anderen Bewerber ins Spiel bringen können (die die Stadt dann nach verschiedenen Kriterien bewertet). Senkt die Stadt den Daumen, wäre wieder Paulaner am Zug, jemanden vorzuschlagen.
Treten keine unerwarteten Probleme auf, dürfte der Ritterschlag zum Wiesn-Wirt für die Oberndorfers und Lechner aber nur noch eine Formsache sein.