Eine Nackte in der Isar und andere Rauschtäter

Die Polizei hat auf dieser Wiesn erfreulicherweise etwas weniger zu tun als in den letzten Jahren. Trotzdem gibt es einige Einsätze, die durchaus bemerkenswert sind.
von  Nina Job
Die Wiesn-Polizei zog eine positive Bilanz des ersten Wochenendes.
Die Wiesn-Polizei zog eine positive Bilanz des ersten Wochenendes. © dpa

München - Ein bissl moderater als sonst ist sie losgegangen, die 181. Wiesn. „Wir hatten etwas weniger Einsätze“, freute sich Wiesn-Polizeisprecher Oliver Timper. Am (teils verregneten) Eröffnungstag musste die Polizei zu 167 Einsätzen ausrücken, das sind 17 Prozent weniger als am ersten Wiesntag vor einem Jahr. 2013 waren es am ersten Tag 201.

Leider gab es aber schon am ersten Tag eine lebensgefährliche Körperverletzung mit einem Maßkrug. Außerdem brachte sich eine junge Französin nach dem Feiern auf der Theresienwiese selbst in große Gefahr: Sie wollte im Übermut nackt durch die Isar schwimmen und löste einen Großeinsatz aus.

Gegen 19.40 Uhr rief eine Münchnerin (18) die 110 an. Sie hatte am Deutschen Museum eine junge Frau in der Isar treiben sehen. Sofort rückten sechs Streifenwagen aus, auch Feuerwehrtaucher und ein Polizeihubschrauber wurden alarmiert. Die 21-jährige Französin wurde dank des beherzten Eingreifens mehrerer Passanten aus dem kalten Wasser gerettet.

Ein marokkanischer Monteur (47) sprang der Frau ins kalte Wasser nach. Er zog sie in der Strömung an die Ufermauer. Zwei Burschen (16, 17) aus Oberhaching und Oberschleißheim banden derweil einen großen Stoffbeutel am Ufergeländer fest, an dem sich die beiden festhalten konnten, um nicht von der Strömung abgetrieben zu werden.

Da nahte auch schon die Hilfe von zwei Polizisten aus der Au. Sie stiegen auf die rutschige Ufermauer und zogen die unterkühlte Frau ans Ufer. Die Französin wurde in eine Klinik gebracht.

Der Helfer ließ sich noch etwa 20 Meter flussabwärts treiben und wurde dort von Polizisten über die Ufermauer wieder an Land gezogen. Auf die Frage, warum die Französin in die Isar gestiegen war, stellte sich heraus, dass sie mit ihrem gleichaltrigen Freund, einem US-Amerikaner, „ein Spiel“ hatte spielen wollen: Dazu gehörte, dass sie durch die Isar schwimmen wollten – hin und zurück. Polizeisprecher Sven Müller: „Sie hat die Gefahren des fließenden Wassers unterschätzt.“

Dramatischer endete eine Maßkrugschlägerei am ersten Wiesntag im Winzerer Fähndl. Dort geriet gegen 23 Uhr ein Mann (26) aus Eggenfelden mit einer Touristin (32) in einen erbitterten Streit. Worum es ging, ist noch unklar. Bis gestern konnten noch keine Zeugen befragt werden.

Der Eggenfeldener rammte der Frau seinen Krug frontal ins Gesicht. Dabei brach er ihr den Kiefer. Nachdem die Frau benommen zu Boden gestürzt war, schlug der Mann ihr mindestens noch einmal ins Gesicht. Außer dem Kieferbruch erlitt die 32-Jährige, die aus Australien stammen soll, noch Prellungen. Die Touristin wurde noch in derselben Nacht operiert.

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