Drama um Mops: Entführt, gequält, befreit
Angetrunkene Oktoberfest-Besucher binden den Hund an der Theresienhöhe los, nehmen ihn mit und misshandeln das Tier – bis ein junger Mann beherzt eingreift
München - Nur zehn Minuten ist Mops Tarzan alleine. Adeline S. will nur kurz ein Geburtstagsgeschenk für ihren Sohn Frederic im Spielwarengeschäft Toys’R’Us auf der Theresienhöhe kaufen. Sie leint den gut erzogenen Familienhund wie immer vor dem Eingang an, geht kurz in den Laden. Doch als sie wieder aus dem Geschäft kommt, ist Tarzan verschwunden. Völlig aufgelöst läuft die Mutter umher, hofft, ihren Hund zu finden. Immer wieder ruft sie seinen Namen – „Tarzan, Tarzan!“ Doch er kommt nicht.
Dann eilt eine ältere Dame herbei und berichtet, dass der kleine Hund von einer Gruppe betrunkener Wiesngänger losgebunden und mitgenommen worden sei.
Am übernächsten Tag bekommt die Familie den erlösenden Anruf: Der Hund ist wieder da! Was war passiert? Straßenreiniger Volkan Ö. und seine Freunde kommen am Mittwoch von der Wiesn. Müde und erschöpft. Da sehen sie auf der Hackerbrücke eine Gruppe junger Männer, die sichtlich angetrunken einen verängstigten Mops unter großem Gejohle hinter sich herschleifen, an der Leine hochziehen und mit Bier übergießen. Volkan Ö. und seine Freunde spüren, dass das nicht seine Herrchen sein können – und schreiten mutig ein.
Am Abend holt Adeline S. ihren Mops ab. „Ein besseres Geburtstagsgeschenk für unseren Sohn gibt es nicht. Wir sind überglücklich. Volkan ist ein echter Held!“ Der Retter durfte sich am Ende über ein Wiesn-Herzl mit dem Spruch „Superheld“ und eine Belohnung für seine Courage freuen.
Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Wochenendausgabe der AZ auf Seite 9.
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