Dienstältester Wiesen-Wirt: Fliegt Wiggerl Hagn vom Münchner Oktoberfest?

2017 hat Wiggerl Hagn falsch abgerechnet. Der Wiesn-Wirt verliert womöglich seine Zulassung. Der 63-Jährige hofft, dass er seine Reputation noch retten kann.
von  min, zif
Bis spätestens Ende des Jahres muss sich Wiggerl Hagn für eine Zulassung zur Wiesn 2019 bewerben.
Bis spätestens Ende des Jahres muss sich Wiggerl Hagn für eine Zulassung zur Wiesn 2019 bewerben. © imago/Lindenthaler

München - Er ist ein Wiesn-Urgestein. Doch nach 63 Jahren auf dem Oktoberfest droht Wiesn-Wirt Wiggerl Hagn nun der Verlust seines Zelts. Der Grund: Hagn hatte bei der Abrechnung für 2017 geschlampt.

Weil er das Bedienungsgeld nicht aufgeführt hatte, standen in der Bilanz seines Löwenbräuzelts zwei Millionen Euro Umsatz zu wenig drin. Der Stadt entgingen dadurch rund 100.000 Euro an Pacht. Im Rathaus diskutiert man deshalb nun darüber, ob Hagn unter den gegebenen Umständen noch tragbar ist.

Wiesn-Wirt Hagn: Neue Bewerbung bis Ende des Jahres

"Da werden wir uns im neuen Jahr mit ihm auf jeden Fall mal zamsetzen müssen", sagt der frisch gekürte Wiesn-Stadtrat Otto Seidl (CSU). Bevor Hagn die Gelegenheit bekommen wird, sich im Stadtrat zu rechtfertigen, muss er aber noch eine andere Hürde nehmen. Bis spätestens Ende des Jahres muss er sich nämlich für eine Zulassung zur Wiesn 2019 bewerben.

Gemäß den Statuten der Stadt darf das aber nur tun, wer keinen Ärger mit dem Finanzamt, der Polizei oder der Justiz hat. Hagn hat bei der Stadt deshalb kürzlich noch ein paar Unterlagen eingereicht. "Der Prüfer hatte noch ein paar Details nachgefragt – die habe ich geliefert", so der 78-Jährige.

Wiesn-Wirt Hagn: Die Brauerei steht hinter ihm

Wenn die Stadt die Bewerbung zulässt, dann entscheidet der Stadtrat im Frühjahr, ob Hagn auch nächstes Jahr wieder im Löwenbräuzelt bewirten darf. Die Brauerei hat er dienstälteste Wiesn-Wirt dabei zumindest hinter sich.

Hagn hofft, dass er seine Reputation noch retten kann. Er will deshalb auf jeden Fall wieder auf die Wiesn. Dabei gehe es ihm nicht ums Geld, sagte er der AZ. Er habe sich in 63 Jahren nichts zu Schulden kommen lassen. Da dürfe man ihm doch aus so einer dummen Geschichte jetzt keinen Strick drehen.

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