Die Wiesn beginnt im Stall

 Für die Pferde, die zum Einzug der Wiesn-Wirte die Brauerei-Kutschen ziehen, beginnt der erste Wiesn-Tag bereits um zwei Uhr früh. Die AZ ist beim Schmücken und Anspannen der Tiere dabei
Anne Kostrzewa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Pferd Hugo rebelliert kurz gegen die Schmück-Aktion: Er wiehert und schüttelt den Kopf, als ihm das Häubchen aufgesetzt werden soll. Wie es weitergeht? Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke!
ack 12 Pferd Hugo rebelliert kurz gegen die Schmück-Aktion: Er wiehert und schüttelt den Kopf, als ihm das Häubchen aufgesetzt werden soll. Wie es weitergeht? Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke!
Pferd Hugo gibt den Widerstand auf und lässt sich schmücken.
ack 12 Pferd Hugo gibt den Widerstand auf und lässt sich schmücken.
Pferd Gino ist zum ersten Mal beim Einzug der Wirte dabei und noch etwas nervös. Vier Männer müssen ran, um ihm sein Geschirr anzulegen.
ack 12 Pferd Gino ist zum ersten Mal beim Einzug der Wirte dabei und noch etwas nervös. Vier Männer müssen ran, um ihm sein Geschirr anzulegen.
Pferd Hugo in voller Montur.
ack 12 Pferd Hugo in voller Montur.
Jetzt muss der Rappe warten, bis seine Kollegen auch fertig geschmückt sind.
ack 12 Jetzt muss der Rappe warten, bis seine Kollegen auch fertig geschmückt sind.
Die Hufe der Pferde werden mit schwarzer Creme eingefettet, damit sie schön glänzen.
ack 12 Die Hufe der Pferde werden mit schwarzer Creme eingefettet, damit sie schön glänzen.
So sieht die "Tracht" der Pschorr-Pferde aus: Geldes Häubchen auf den Ohren, ein schweres Holz-Geschirr um den Hals.
ack 12 So sieht die "Tracht" der Pschorr-Pferde aus: Geldes Häubchen auf den Ohren, ein schweres Holz-Geschirr um den Hals.
Im Innenhof warten schon die Pferde von Paulaner und Hofbräu, dass es endlich losgeht. Die Pschorr-Pferde kommen als letzte aus dem Stall.
ack 12 Im Innenhof warten schon die Pferde von Paulaner und Hofbräu, dass es endlich losgeht. Die Pschorr-Pferde kommen als letzte aus dem Stall.
Jedes Pferd bekommt seinen Platz vorab zugeteilt.
ack 12 Jedes Pferd bekommt seinen Platz vorab zugeteilt.
Fuhrmann Robert spannt die ersten Pferde an.
ack 12 Fuhrmann Robert spannt die ersten Pferde an.
Begleiter Robert Mark (51) mit Pferd Prinz. Seit 13 Jahren kümmert sich Robert schon um die Pschorr-Pferde.
ack 12 Begleiter Robert Mark (51) mit Pferd Prinz. Seit 13 Jahren kümmert sich Robert schon um die Pschorr-Pferde.
Begleiter Markus Schlagbauer (44) mit Pferd Max. Seit fünf Jahren läuft Schlagbauer schon beim Einzug der Wirte mit den Pschorr-Pferden.
ack 12 Begleiter Markus Schlagbauer (44) mit Pferd Max. Seit fünf Jahren läuft Schlagbauer schon beim Einzug der Wirte mit den Pschorr-Pferden.

Für die Pferde, die zum Einzug der Wiesn-Wirte die Brauerei-Kutschen ziehen, beginnt der erste Wiesn-Tag bereits um zwei Uhr früh. Die AZ ist beim Schmücken und Anspannen der Tiere dabei.

Maxvorstadt - Lautes Glocken-Gebimmel hallt durch den Stall im Untergeschoss des Circus Krone. Hugo schnaubt und schüttelt verärgert den Kopf.

Der Rappe trägt bereits das gelbe Stoffhäubchen auf den Ohren und das schwere, mit Glocken geschmückte Geschirr um den Hals. In wenigen Minuten geht es für ihn und seine Kollegen Bubi, Prinz, Max, Wastl und Gino los zum Einzug der Wiesn-Wirte. Die sechs Pferde ziehen die Pschorr-Kutsche.

„Hör jetzt auf!“, weist Pferdebetreuer Joseph Friedl (76) den unwilligen Hugo zurecht. Dann wendet er sich Pferd Gino zu. Behutsam streicht er ihm über die Nüstern und flüstert beruhigende Worte.

Für Gino ist es das erste Mal im Festzug – er ist sichtlich nervös. Als auch ihm das bimmelnde Geschirr angelegt werden soll, tänzelt er unruhig und schüttelt die Mähne.

Doch die Männer des Deslhofs am Irschenberg haben ihre Pferde im Griff. Mit wenigen Handgriffen ist es geschafft.

Seit 35 Jahren ist der Betrieb in Familienbesitz, die Vorbereitungen für den Wiesn-Einzug sind mittlerweile Routine. Dazu gehört auch das frühe Aufstehen: „Seit zwei Uhr bin ich unterwegs“, sagt Gestüts-Besitzer Wolfgang Leitner (65). „Wenn man seinen Beruf so liebt wie ich, ist das kein Problem.“

Zuerst hat sein Team die Pferde gewaschen und gefüttert. Ist das erledigt, geht es an die Feinarbeit: Die Hufe der Pferde werden mit schwarzer Creme bepinselt, damit sie schön glänzen.

Dann werden die Rappen geschmückt: Die gelbe Haube auf die Ohren, das rund 15 Kilo schwere Holzgeschirr um den Hals, und schließlich einen goldenen Maulkorb vor die Schnauze.

Im Innenhof stehen schon die prunkvoll geschmückten Brauerei-Kutschen bereit. Rund fünf Tonnen müssen die Tiere pro Wagen ziehen.

In vorher festgelegter Reihenfolge werden die Rappen vor die Kutsche gespannt.

Joseph Friedl und seine Kollegen lassen die Tiere dabei keine Sekunde aus den Augen. „Pferde sind Herdentiere“, erklärt Friedl, der täglich zehn Kilometer wandert, um sich für den alljährlichen Wiesn-Umzug fit zu halten. „Wenn ein Tier nervös wird, merken die anderen das. Dann müssen wir sie sofort beruhigen.“

Lange müssen sich die Rappen aber nicht mehr gedulden: Um Punkt acht Uhr löst Kutscher Thomas Stadler die Bremse und lenkt den Pschorr-Wagen auf die Straße hinaus, der Festwiese entgegen.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.