Das würden Münchner für einen Wiesn-Tisch tun

Im Dortmund-Trikot auf die Wiesn oder auf das Smartphone verzichten: Laut einer Umfrage würden die Münchner so manche Schmach oder Entbehrung auf sich nehmen, um in den Genuss eines reservierten Wiesn-Tisches zu kommen.
von  az
„Is des unserer?“ Für einen Tisch auf der Wiesn würden 23 Prozent der Münchner sogar nackt über den Marienplatz laufen.
„Is des unserer?“ Für einen Tisch auf der Wiesn würden 23 Prozent der Münchner sogar nackt über den Marienplatz laufen. © Andreas Gebert/dpa

Eine Tischreservierung auf der Wiesn am Abend – und noch dazu am Wochenende? Eher schunkeln die Fans des FC Bayern und die von 1860 gemeinsam Hand in Hand auf der Bierbank. Vom 17. September bis 03. Oktober gehört ein Platz in einem Festzelt wieder zu den begehrtesten Gütern der Stadt.

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Wie weit die Liebe der Münchner zur Wiesn geht, hat HolidayCheck in einer repräsentativen Umfrage mit 1029 Befragten herausgefunden. Für einen Abendtisch und Freibier in einem Zelt ihrer Wahl am Wochenende würde knapp die Hälfte Entbehrungen in Kauf nehmen. Lobenswert: Bei aller Liebe zum Fest sind über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer am Folgetag immer brav ihren Verpflichtungen nachgegangen.

Alkoholkonsum: Ältere verzichten weniger

Um spontan einen Wiesntisch am Abend und Freibier zu bekommen, wäre knapp die Hälfte der Münchner (49 Prozent) bereit, eine Gegenleistung zu erbringen. 21 Prozent von ihnen würden die Geburtstagsfeier der Schwiegermutter sausen lassen – wobei der Anteil der Männer hier höher ist als der der Frauen. Nach dem Oktoberfest ein halbes Jahr keinen Alkohol zu trinken, wäre für 16 Prozent der Befragten in Ordnung. Je jünger, desto eher ist die Abstinenz eine Option: Während jeder Dritte unter den 18- bis 24-Jährigen darin einwilligen würde, sind nur sieben Prozent der über 55-Jährigen dazu bereit.

Männer verzichten eher auf Smartphone und Sex als Frauen

Einen Monat ohne das Smartphone leben – darauf würden sich 12 Prozent der Befragten einlassen. Unter ihnen fast doppelt so viele Männer wie Frauen. Weitere 12 Prozent könnten sich vorstellen, vier Wochen lang enthaltsam zu leben, wobei auch hier mehr Männer (14 Prozent) als Frauen (zehn Prozent) Bereitschaft signalisieren.

Im Dortmund-Trikot auf die Wiesn oder nackt über den Marienplatz

Für Tisch und Freibier im Zelt ihrer Wahl würden 12 Prozent der Umfrageteilnehmer einen Monat lang im Dirndl oder in Lederhosen zur Arbeit gehen. Acht Prozent würden sich sogar mit einem Dortmund-Trikot auf die Wiesn trauen und sechs Prozent eine Glatze rasieren – unter ihnen immerhin fünf Frauen! 23 Prozent der befragten Münchener würden nicht lange zögern und nackt über den Marienplatz laufen und 22 sich das Bayern-Wappen tätowieren lassen, um das verlockende Angebot wahrnehmen zu dürfen.

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Wer den Lumpen macht, muss ihn aushalten

Diese Aussage unterschreibt die Mehrheit der Münchner. Denn nur elf Prozent der Befragten haben nach dem Oktoberfestbesuch schon einmal in der Arbeit, der Schule oder der Uni gefehlt. Trotz der ein oder anderen Mass Bier sind 81 Prozent am nächsten Tag immer brav ihren Pflichten nachgegangen. Allerdings verhalten sich die Frauen verantwortungsbewusster als die Männer: Nur sieben Prozent der Umfrageteilnehmerinnen sind nach der Wiesn schon mal im Bett liegen geblieben oder haben sich anderweitig erholt – sie waren jedenfalls nicht im Büro. Bei den Männern ist der Anteil mit 15 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Der Tag danach: Ehrlichkeit vor Krankheit

Ehrlich währt am längsten – findet fast die Hälfte der befragten Münchner, wenn es gilt, das Fehlen am Tag nach dem Wiesnbesuch zu begründen: 45 Prozent verzichten von vornherein auf eine an den Haaren herbeigezogene Ausrede gegenüber Arbeitgeber, Lehrer oder Dozent. 37 Prozent hingegen würden eine Krankheit vorschieben. Diese Ausrede ist besonders beliebt bei den 18- bis 24-Jährigen, von denen sich ganze 65 Prozent nach einer durchzechten Nacht auf der Theresienwiese krank melden würden. Weniger beliebt sind die Ausreden Home-Office, Krankheit des Kindes, Wasserrohrbruch oder MVG-Verschulden.

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