Das Wiesn-Feuer brennt wieder in Planegg

Die Wirte der großen Festzelte zünden eine Kerze an und beten alle zusammen für eine friedliche Wiesn. Fast alle zusammen. Nur einer ist noch auf Bewährung – und nimmt’s gelassen
von  Christian Pfaffinger
Die Oktoberfestwirte an der Wallfahrtskirche Maria Eich, vorne rechts die Planegger Gastgeber Renate und Georg Heide.
Die Oktoberfestwirte an der Wallfahrtskirche Maria Eich, vorne rechts die Planegger Gastgeber Renate und Georg Heide. © Klaus-Peter Baaske

Planegg - Drei Flammen und ein Gebet: Die Wirtsfamilie Heide von der Bräurosl hat am Donnerstag an der Wallfahrtskirche Maria Eich in Planegg eine stattliche Kerze angezündet. „A friedliche Wiesn“, steht darauf. Denn diewünschen sich die Wiesnwirte, im Namen derer diese Kerze gestiftet ist. Und darum bitten sie hier, am Wallfahrtsort, im Gedenken auch an das Oktoberfestattentat vor 35 Jahren.

Die Bitte um eine friedliche Wiesn ist ein Pflichttermin für die Wirte, einer der Termine, zu denen sie sich schon im Vorfeld des Oktoberfests allesamt treffen. Fast allesamt.

Einer fehlt wieder einmal: Siegfried Able. Nicht, weil der Wirt vom Marstall nicht mitmachen mag. Er gehört bloß noch immer nicht zum Club der großen Wiesn-Barone.

Als Able letztes Jahr zum ersten Mal mit dem Marstall auf die Wiesn durfte, anstelle des Hippodroms von Sepp Krätz, gab es Spannung. Er durfte nicht gleich in den Club der Großen. Damals und heute hört man aus den Reihen der anderen Wirte immer den Satz: „Mei, da muss man sich halt auch erst bewähren.“

Zwei Jahre Bewährung – Able macht das nichts. „Die meisten Wirte schätzen mich sehr und ich sie ebenso“, sagt er. Wenn er in fünf Jahren immer noch nicht im Club sei, würde er sich Sorgen machen. Aber jetzt: Schau ma mal.

Auf eine friedliche Wiesn – auch unter den Wirten.

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