Das sind die verrücktesten Katermittel der Welt

München - Zitronensaft unter den Achseln, Korken-Voodoo oder Baden im Sand – was sich zunächst wie ein extravagantes Massageprogramm für betagte Kurgäste anhört, dient im vorliegenden Fall etwas ganz anderem. Zwar geht es dabei auch um Wohlbefinden, allerdings um jenes, das man am Vorabend am Biertisch gegen fünf Maß eingetauscht hat. Und dieses Wohlbefinden soll dem Körper durch solch exotische Kater-Schleich-Di-Methoden wie Zitronensaft in die Achselhöhlen schmieren wieder eingehaucht werden. Methoden, die in München derzeit viele Anwender finden dürften.
Seit Samstag strömt's wieder in der Stadt. Und zwar nicht nur Besucher aus aller Welt aufs Oktoberfest, sondern auch das Wiesn-Bier. Und wie gut das hiesige Hendl auch schmecken mag, Verzerrgut Nummer eins bleibt die Maß Bier. Und dass es bei einem gscheiden Wiesn-Besuch meist nicht nur bei einer der selbigen bleibt, kann's passieren, dass man am nächsten Morgen nebst Lebkuchenherzerl und blinkendem Tiroler Hut einen voll ausgewachsenen Kater bei sich zu Hause vorfindet. Auweh zwick – der Brummschädel grüßt!
So geht's aber nicht nur den bayerischen Wiesn-Besuchern. Auch Italiener, Franzosen, Australier und viele weitere Nationen kämpfen gegen den Hangover am Tag nach dem Trinkgelage. Doch wie wird man den lästigen Begleiter am besten – und vor allem schnellsten – wieder los? Hier greift eindeutig das Sprichwort: andere Länder, andere Sitten. Denn beim Umgang mit dem Brummschädel hat jede Nation ihr eigenes Mittel entwickelt.
Bilder, Infos und Kurioses vom Oktoberfest 2015
Das Immobilienportal wimdu.de hat ein paar der exotischsten Anti-Kater-Strategien zusammengestellt. Na dann, gute Besserung – und guten Appetit!
Essen
Kutteln gegen Kater: Pansen aus Rumänien
In der Türkei und in Rumänien schwört man auf Innereien wie Magen. Serviert wird die Spezialität in einer Art cremiger Suppe mit Knoblauch, Sahne und Zwiebeln. Der Anblick ist für hiesige Gemüter jedoch unter Umständen eine echte Herausforderung.
Ei auf ex: Prairie Oyster aus den USA
Die Amerikaner fegen den Hangover mit einer gepflegten Prairie-Auster hinweg. Dabei handelt es sich um ein rohes Ei, das mit Worcestershire Sauce, Tomatensaft und etwas schwarzem Pfeffer gewürzt wird. Da Anblick und Konsistenz nicht sonderlich appetitanregend sind, trinkt man das Ganze lieber in einem Satz.
Wissenschaft gegen Brummschädel: Das leckerste Katermittel kommt aus England
Eher wissenschaftlich gehen die Briten bei der Bekämpfung ihres Katers vor. Sie gönnen sich am Folgetag nach dem Gelage ein Sandwich mit Speck. Laut einer Studie der Universität Newcastle aus dem Jahr 2009 sind die Aminosäuren der Kombination aus Brot und Speck nämlich perfekt, um dem Hangover den Garaus zu machen.
Getränke
Vitamincocktail aus Down Under: Zaubermittel aus Australien
Auf die Macht der Chemie verlassen sich die Australier. Sie schwören bei Migräne und Dehydration auf die Wirkung von Berocca, einem Präparat aus Vitaminen und Mineralstoffen. Vergleichbar ist die Rezeptur am ehesten mit dem hiesigen Alka Seltzer.
Alles Brotdrink oder Kvass? Russen schwören auf Roggen-Cocktail
Russen vertreiben die Katerstimmung am liebsten mit einem Kultgetränk namens Kvass. Dabei handelt es sich um eine Art Brottrunk aus Roggen, Zucker und Hefe, der seinen charakteristischen Geschmack durch Fermentierung erhält. Etwas Alkohol enthält das Getränk jedoch auch.
Wenn‘s schön macht: Buttermilch-Verschnitt aus Schottland
„The Highland Fling“, eine Art Ayran, mixen sich die Schotten, wenn der Kopf mal wieder brummt. Sie trinken nach einer feucht-fröhlichen Nacht ein Gebräu aus Buttermilch, das sie mit Maisstärke, Salz und Pfeffer verfeinern. Damit das Mittel auch richtig wirkt, nimmt man am besten gleich ein ganzes Pint davon zu sich.
Voodoo und andere verrückte Bräuche
Fluch über die Flasche: Voodoo-Kult aus Haiti
In der Karibik packt man das Problem bei der Wurzel. Anstatt sich am Katermorgen mit salzigem Gebräu oder pelzigem Brottrunk zu quälen, foltert man dort lieber die Flasche, die den Hangover ausgelöst hat. Daher stecken Haitianer auch 13 Nadeln in den Korken des Verursachers. Dazu eignen sich Weinflaschen jedoch deutlich besser als Bierkrüge.
Vitamin C für die Achseln: Zitronendusche aus Puerto Rico
Die Bewohner Puerto Ricos gehen die Sachen wesentlich pragmatischer an. Sie sorgen bereits im Vorfeld dafür, dass es erst gar nicht zum Kater kommt. Dazu schmieren sie sich schon vor dem Gelage Limetten- oder Zitronensaft unter die Achseln. Dies soll in erster Linie Dehydrierung vorbeugen.
Apres-Wiesn: Hier feiert München die ganze Nacht
Die Erde bis zum Hals: Eingraben auf die irische Art
Zu drastischen Mitteln greifen die Iren. Sie vergraben sich gegenseitig im Sand in der Nähe von Flussufern. Davon erhoffen sich die Betroffenen wohl eine Art Entgiftungseffekt. Ob das gegenseitige Eingraben bis zum Hals unter Alkoholeinfluss nahe von Gewässern eine gute Idee ist, bleibt jedoch zu überdenken.
Drei-Stufen-Plan aus Nordamerika: Detox der Indianer
Aus drei Stufen besteht das Anti-Kater-Programm der amerikanischen Ureinwohner. Sie bringen den Körper zunächst zum Schwitzen, lecken den Schweiß dann anschließend ab, behalten diesen kurz im Mund und spucken ihn dann wieder aus. Damit sollen die Gifte aus dem Körper ausgeführt werden.
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