Das sagt der Wiesn-Chef zum Bierverbot ab 17 Uhr

Klingt komisch, ist aber so: Wenn es nach Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner geht, macht der Wirt der Bratwurst mit seinen Bierverbotsschildern alles richtig.
von  Kimberly Hagen
Ein durchgestrichener Maßkrug mitten auf der Wiesn: "Ab 17 Uhr" steht auf dem hölzernen Bierverbotsschild. Und kleiner darunter: "Danke, Euer
Werner." Was nach Satire ausschaut, ist Realität im Biergarten des Wiesnzeltes Zur Bratwurst.
Ein durchgestrichener Maßkrug mitten auf der Wiesn: "Ab 17 Uhr" steht auf dem hölzernen Bierverbotsschild. Und kleiner darunter: "Danke, Euer Werner." Was nach Satire ausschaut, ist Realität im Biergarten des Wiesnzeltes Zur Bratwurst. © Daniel von Loeper

München - Die AZ-Geschichte über das erste Bierverbot an einem Bierzelt auf dem größten Bierfest sorgte am Wochenende für viel Wirbel und amüsanten Gesprächsstoff.

Kein Bier ab 17 Uhr – darauf weisen vier Holzschilder an der Bar des Biergartens von Werner Hochreiters Festzelt Zur Bratwurst hin. Während sich viele Gäste wundern, sieht ein Herr das alles sehr gelassen. Mehr noch: In der AZ verteidigt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner den Bratwurst-Wirt und seine Bierverbotsschilder – und lobt ihn obendrein.

Wiesn-Chef: "Er muss gar kein Bier ausschenken"

Baumgärtner zur AZ: "Es ist eine Nettigkeit vom Wirt, dass er seinen Gästen das Biertrinken bis 17 Uhr gestattet." Wie bitte?

Der Wiesn-Chef erklärt’s so: "Wir haben die Bar genehmigt – und in der Bar muss der Wirt den Betriebsvorschriften nach gar kein Bier ausschenken." Woher kommt aber diese Extrawurst-Regel für Wiesn-Bars? Baumgärtner: "Das ist ja nicht erst seit gestern so, sondern historisch gewachsen. Diese Diversität im Angebot ist gut so und wir wollen daran auch gar nichts ändern."

Im Hippodrom gabs die erste Champagnerbar

Tatsächlich sind die sogenannten Wiesn-Bars erst seit Sepp Krätz’ höchst erfolgreicher Champagner-Bar im Hippodrom (heute: Marstall) in den letzten Jahren auf der Wiesn aufgeploppt. Mittlerweile muss man sich schon fast wundern, wenn der Autoscooter für seine Gäste nicht auch noch eine angegliederte Schampus-Bar bereitstehen hat.

Dass Schilder wie im Bratwurst-Biergarten aber explizit aufs Bierverbot hinweisen, ist trotz der "historisch gewachsenen" Wiesn-Bars trotzdem neu. Dazu sagt der Wiesn-Chef: "Ich kann’s verstehen. Wenn der Barmann 100 Mal am Tag nach einem Bier gefragt wird, ist ihm das irgendwann auch zu nervig. Daher kann ich verstehen, dass die Bierverbotsschilder aufgehängt worden sind."

Und die Moral von der Geschicht’? Die Wiesn hat ihre sehr eigenen Gesetze, verstehen muss man sie – oder nicht.

Lesen Sie hier: Halbzeitbilanz - Eine Qualitätswiesn zum Genießen

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.