Das Gehirn der Ochsenbraterei

Sepp Tscholl sorgt seit 27 Jahren für volle Krüge in der Ochsenbraterei. Seine Chefin kennt er, seit sie neun Jahre alt war.
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Schankkellner Josef Scholl in der Ochsenbraterei beim Kontrollgang auf der Wiesn.
Gregor Feindt Schankkellner Josef Scholl in der Ochsenbraterei beim Kontrollgang auf der Wiesn.

Theresienwiese - Sepp Tscholl hat heuer seinen 60. groß gefeiert. Am Chinesischen Turm, dort, wo er seit 35 Jahren arbeitet. „Ich war Metzger, dann Schankkellner im Hofbräuhaus, und auf meinem Heimweg nach Schwabing kam ich am Chinaturm vorbei und dacht’: Eigentlich wär’s schöner, im Freien zu arbeiten.“

Und weil er das gut machte, nahm ihn sein Chef 1979 mit raus auf die Wiesn. „Hermann Haberl (2011 verstorben, d. Red.) war der beste Chef der Welt“, sagt Tscholl. Und: Seine Beerdigung war der traurigste Tag in meinem Leben.“

Jetzt ist Anneliese Haberl seine Chefin und Tochter Antje Schneider, „die kenn’ ich, seit sie neun Jahre alt ist“, sagt Tscholl. Seit 27 Jahren ist er mittlerweile dabei. „Das erste Jahr war hart, man braucht schon ein bisserl, um reinzukommen“, sagt Tscholl. Und dann läuft’s irgendwann.

Wer etwas hinter den Kulissen sucht, fragt ihn: Tscholl weiß, wo welche Bierbänke, Servietten, Westen lagern, er kontrolliert die 5000-Liter-Bier-Tanks unter dem Dachgiebel, alle anderen Anlieferungen – und die Füllhöhe der Krüge. „Ein Pils in der Kneipe zapfen kann jeder, aber Bier zapfen auf der Wiesn ist eine Kunst“, sagt Tscholl.

Die Schankkellner in der Ochsenbraterei haben die von ihm. Er ist mit dem Zelt quasi verwoben wie ein Gehirn mit seinem Körper. „Die Wiesn ist wie eine Droge – man muss dabei sein“, sagt Tscholl. Es gibt nur einen Termin im Jahr, den hat er noch lieber: Den Kocherlball an seinem Chinaturm.

 

 

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