Coronavirus: Oktoberfest steht bislang nicht auf der Kippe

Etliche Großveranstaltungen in München werden wegen des Coronavirus' abgesagt. Steht auch das Oktoberfest auf der Kippe? Am Montag hat sich Peter Inselkammer, der Sprecher der Wiesnwirte, zu einem möglichen Ausfall geäußert.
von  AZ/dpa
Sprecher der Wiesnwirte: Peter Inselkammer.
Sprecher der Wiesnwirte: Peter Inselkammer. © Sven Hoppe/dpa

München - Das Coronavirus hat bei den Wiesnwirten bisher keine Auswirkungen auf die Oktoberfest-Vorbereitungen. Nicht zuletzt sei es zum größten Volksfest der Welt noch ein halbes Jahr hin, sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin optimistisch, dass wir bis dahin das Gröbste überstanden haben." Die Reservierungsanfragen liefen bisher völlig normal.

Sprecher der Wiesnwirte: Peter Inselkammer.
Sprecher der Wiesnwirte: Peter Inselkammer. © Sven Hoppe/dpa

Was passiert bei einem Wiesn-Ausfall?

Ähnlich äußerten sich auch andere Wiesnwirte. "Wir haben mit den Reservierungen angefangen und bisher keine einzige Absage bekommen", sagte der Wirt Ludwig Reinbold vom Schützenfestzelt. Sollte das Fest verschoben werden oder ausfallen, greifen voraussichtlich Versicherungen. Die Wirte sind individuell gegen Betriebsunterbrechung versichert.

Auch München Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wollte sich noch nicht festlegen: "Für eine Entscheidung dazu ist es zu früh. Wir warten die weitere Entwicklung ab", sagte Reiter am Dienstag. Das größte Volksfest der Welt soll dieses Jahr am 19. September beginnen und bis 4. Oktober dauern.

Bayern verbietet Großveranstaltungen

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus untersagt der Freistaat Bayern Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen. Für Veranstaltungen mit 500 bis 1.000 Personen empfiehlt die Staatsregierung die Absage, jeweils nach Rücksprache mit den Behörden. Vorerst soll das Verbot rund einen Monat, bis Karfreitag, andauern. Eine Verlängerung ist jedoch möglich.

24 Oktoberfeste fielen bislang aus

Schon im 19. Jahrhundert war das Oktoberfest wegen einer Seuche ausgefallen: Wegen der Cholera wurde das Fest in den Jahren 1854 und 1873 abgesagt. Außerdem gab es in den Kriegs- und Nachkriegsjahren keine Oktoberfeste. So feierte München von 1914 bis Kriegsende nicht. Nach dem Krieg, dem Sturz der Monarchie und der Niederschlagung der Räterepublik fanden 1919 und 1920 zwar kleine Herbstfeste statt, die aber nicht als Oktoberfeste zählen. Auch während des Zweiten Weltkriegs gab es keine Wiesn. Insgesamt fielen 24 Oktoberfeste wegen Krankheiten, Kriegen und Inflation aus.

Heute lockt das größte Volksfest der Welt alljährlich während der zwei Festwochen rund sechs Millionen Besucher an.

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