Brezn-Premiere in der Fischer Vroni

Die Studentin Sophie verkauft erstmals auf der Wiesn – die AZ hat sie dabei begleitet.
Anne Kostrzewa |
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So läuft Sophie durchs Festzelt: Mit ihrem schweren Breznkorb und einem Exemplar in der Hand, das Kunden anlocken soll.
Petra Schramek So läuft Sophie durchs Festzelt: Mit ihrem schweren Breznkorb und einem Exemplar in der Hand, das Kunden anlocken soll.

München - Morgens ist es in der Fischer Vroni noch ruhig. Ein paar Münchner in Krachledernen und Vollbart zuzeln vor der „Vroni“, dem hölzernen Bühnen-Schiff, ihre Weißwurst, einzelne Touristen lugen aus der Wirtsbudenstraße unentschlossen durch die Flügeltüren.

Um diese Zeit fröstelt Sophie (26) noch in ihrem Dirndl, ihr Breznkorb ist randvoll und daher schwer. „Aber wenn ich mir jetzt was überziehe, ist’s mir spätestens in einer halben Stunde zu warm“, sagt die schmale junge Frau mit den langen blonden Haaren und lächelt.

Am späten Vormittag, wenn die Wiesn-Besucher zur ersten Maß und einem deftigen Frühstück einkehren, ist es für Sophie mit der Beschaulichkeit im Zelt vorbei. Dann wird sie ihren Breznkorb alle zwanzig Minuten auffüllen und dabei gut ins Schwitzen kommen.

„Meine Lieblingskunden sind ältere Herren, die kaufen am meisten und bleiben höflich“, meint Sophie. Jüngere sind eher verhalten, wenn Sophie mit ihrem wuchtigen Korb vorbei kommt. „Die wollen nur trinken und mich dann bierselig zuquatschen.“ Sie lacht.

Sophie ist heuer zum ersten Mal Breznverkäuferin. Im Sommer hat sie ihr Bachelor-Studium beendet, im Herbst geht es mit dem Master los. „Da kann ich ein bisschen Extrageld gut gebrauchen.“

Sie schätzt, dass sie knapp zwei Monate gut von ihrem Wiesn-Gehalt leben kann. „Für Studenten ist das schon was.“

Ein Knochenjob sei es nicht, denn wie lange sie täglich arbeitet, bestimmt Sophie selbst. Meistens bleibt sie aber bis abends – schließlich lässt jede verkaufte Breze die Studentenkasse klingeln.

Und nach Feierabend?

„Wenn mich meine Freundinnen am Zelt abholen, bleibe ich mit ihnen gerne noch auf eine Feierabend-Maß.“

 

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