Bilder: Brauereichefs stellen ihr Wiesn-Bier vor
München - Das Gefrotzel bei der Oktoberfestbierverkostung ist eine liebgewonnene Tradition vor der Wiesn. Die Brauer laden die Wiesnwirte ins Oktoberfestmuseum ein, es wird getrunken und jeder gibt jedem was mit.
"Augustiner schmeckt so fad", urteilt Christian Schottenhamel in kurz aufkommende Stille hinein und hebt sein Wasserglas, auf dem das Augustinerlogo prangt. Die Brauerei hat immerhin 1953 das erste helle Wiesnbier gebraut, heuer soll’s leicht blumige Hopfentöne haben. Prost!
Nur die sechs großen Münchner Traditionsbrauereien dürfen das Oktoberfestbier brauen, das eine Stammwürze von mindestens 13,5 Prozent haben muss. Deshalb hat’s auch einen höheren Alkoholgehalt als das gewöhnlich Helle. Zu maßvollem Genuss wird geraten.
Die Brauer und Wirte schenken sich nichts und hauen die ein oder andere Zote vom gespaltenen Schwanz (Löwenbräu) und Reime wie "Der Schaum – ein Traum" (Hacker-Pschorr) raus.
Craft-Bier-Brauer bekommen's besonders ab
Am meisten kriegen’s aber Brauer ab, die gar nicht da sind. Craft-Bier-Brauer, da sind sich die Traditionsbrauer einig, sind die Pest mit Tätowierungen und Vollbart. "Mein Bier muss nicht in einem ausgehöhlten Eichhörnchen kredenzt werden", ruft Spaten-Brauer Harald Stückle aufgebracht und meint damit wohl, dass ihm dieser Craft-Trend zu viel Chi-Chi ist und er mehr so ein Gradaus-Brauer ist.
Dass die Craftler die Wiesn erobern und nur noch Rosenbier und Ingwer-Basilikum-Beer ausschenken, muss wohl niemand der Anwesenden fürchten. Auch wenn sich Andreas Steinfatt als Sprecher des Vereins der Münchner Brauereien mit seinem Ausruf "A geiles Gebräu" sicher gut als hipper Craft-Beer-Sprecher machen würde.
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