Bierpreis-Streit: Schmid vor dem Etappensieg
Die Wiesn-Bierprobe kommt erst noch. Die Wiesn-Machtprobe ist bereits gelaufen. Zugunsten von Wirtschaftsreferent und Bürgermeister Josef Schmid. Der will am Mittwoch seine Pläne zur Bierpreisbremse und zur Umsatzpacht beim Treffen mit den Beteiligten durchbringen – und befindet sich unverhofft in einer komfortablen Situation: Sein härtester Widersacher, Wirtesprecher Toni Roiderer, hat sich bei ihm öffentlich entschuldigt für die Attacken, die am Dienstag exklusiv in der Abendzeitung standen.
Die AZ bleibt übrigens dabei, dass ihre Berichterstattung wortgetreu war – auch wenn der reuige Roiderer gern glauben machen wollte, er habe das „so nicht gesagt“. Denkbar immerhin, dass er es so nicht gemeint hat – weil ihm im Nachhinein aufgefallen ist, dass mit grantig-bairischem Wortgepolter in dieser Debatte nichts zu gewinnen ist.
Eine solche Entschuldigung ist beispiellos und dürfte Roiderer ungewohnt kleinlaut bei Schmid erscheinen lassen. Ein Bärendienst für seine Branche. Der Bürgermeister baut bei der Umsetzung seiner Wiesn-Reform nun auf jene Gastronomen, die sich von Roiderer ohnehin kaum oder oft zu krachledern repräsentiert sehen. Die Bereitschaft, erhöhte Kosten für die Sicherheit in einem statthaften Umfang mitzutragen, ist bei manchen Wirten durchaus vorhanden.
Auf dem Bierpreis-Gipfel steht Schmid am Mittwoch vor einem wertvollen Etappensieg.
- Themen:
- Josef Schmid
- Oktoberfest
- Toni Roiderer