Barfuß mit dem Herzkasperl tanzen
München - Ein Mann tanzt ganz ins sich und die Musik versunken barfuß auf dem Tanzboden vor der Bühne, während Maximilian Pongratz seine Quetschn bearbeitet. Die wenigen Touristen, die am Dienstagabend zufällig im Herzkasperl beim Kofelgschroa-Konzert gelandet sind, können ihr Glück gar nicht fassen, echte Bayern zu erleben, die echt bayerische Sachen machen: Aus Keferlohern trinken, zu Volksmusik tanzen und recht fesch ausschauen.
Das Herzkasperlzelt auf der Oidn ist jener Ort auf der Wiesn, der am meisten Volksfest ist. Im Sinne von: Hier spielt die Musik. Hier kennst immer jemanden. Hier wird getrunken und nicht gerauft – was eher volksfest-untypisch ist. Bis Dienstag geht die Wiesn noch, dann spielen hier zum Kehraus ein letztes Mal G-Rag und die Landlergschwister mit ihrer bayerischen Folklore bis 22 Uhr auf. Davor gibt’s jeden Tag neue Musiker zu entdecken oder nochmal und zu hören.
Am Donnersag ab 16.30 Uhr spielen die Birgländer Musikanten traditionelle Volksmusik, während sich die Herzkasperl-Besucher im Zwiefacher drehen. Ab 20 Uhr spielen die Münchner von Oansno auf. Mit ihrer traditionellen Besetzung Helikon, Trompete, Akkordeon und – Oha – Bierwagerl hängen Oansno irgendwo zwischen Volksmusik und Partyszene, Dreigesang und Techno.
Sonntag ab 17 Uhr sei als weiterer Höhepunkt im Herzkasperl der Auftritt der Blaskapelle Josef Menzel hervorgehoben, die bayerische und böhmische Blasmusik spielen. Am Montag spielen ab 14 Uhr die Well Buam und am Abend ab 20 Uhr sind die Neuentdeckung Pam Pam Ida auf der Bühne, die irgendwas wie Pop und Volksmusik machen. Macht auf jeden Fall Spaß.
Im Herzkasperlzelt wird die Musik nur so weit verstärkt, wie es notwendig ist. Manchmal spielen die Musiker auch auf ein paar Brettern im Biergarten oder ein paar Stücke über den Tisch. Es ist ein Ort zum Heimat fühlen, Musik entdecken, Steinkrüge stemmen und Barfuß tanzen.
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