Auch wegen Ukraine-Krieg: Oktoberfest 2022 auf der Kippe?

Putins Angriffskrieg in der Ukraine könnte sich auch auf das Oktoberfest auswirken. Findet die Wiesn heuer statt oder nicht? Eine Entscheidung soll es spätestens im Mai geben.
von  Michael Schleicher
Erinnerung an vergangene Tagen: Blick von der Bavaria auf die vollen Straßen der Wiesn. (Archivbild)
Erinnerung an vergangene Tagen: Blick von der Bavaria auf die vollen Straßen der Wiesn. (Archivbild) © imago images/Zoonar

München - Nach zwei Jahren Corona-Abstinenz soll die Wiesn heuer endlich wieder stattfinden – trotz hoher Corona-Zahlen. Wie und unter welchen Corona-Bedingungen ist allerdings noch völlig unklar.

Doch nicht nur die Pandemie, auch der Krieg in der Ukraine könnte die Oktoberfest-Planungen der Stadt beeinflussen.

"Das ist etwas, was ich nicht ganz aus dem Kopf kriege. Ob ich wirklich darüber nachdenken will, ein riesengroßes, weltweites Volksfest zu machen, wenn wir gleichzeitig vor einem vielleicht noch größeren Krieg stehen, den wir hoffentlich alle nicht erleben müssen", erklärte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) vergangene Woche im Interview bei "München TV" in Bezug auf die Invasion des russischen Machthabers Wladimir Putin.

Deswegen gebe es laut Reiter noch ziemlich viele Unbekannte, "die sich hoffentlich in den nächsten Wochen auflösen". Noch ist das Oktoberfest 2022 also nicht gesichert!

Wiesn-Entscheidung liegt bei Reiter: "Beschränkte" Freude

Die Stadt ist der Veranstalter der Wiesn, damit entscheidet sie darüber, ob das größte Volksfest der Welt stattfinden wird oder nicht. Die Freude, diese Entscheidung zu treffen, sei laut Reiter "beschränkt".

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Hintergrund: In den vergangenen beiden Jahren konnte der Freistaat Bayern aufgrund der ausgerufenen pandemischen Lage den Landkreisen und Städten per Verordnung verbieten, große Volksfeste abzuhalten. Diese Lage gibt es nun nicht mehr – das Durchführen von größeren Volksfesten ist nun also wieder Sache der Veranstalter. Deshalb befürchtet Reiter, dass es in Bayern und Deutschland möglicherweise zu einem Flickenteppich kommt – etwa wenn die Wiesn in München stattfindet, andere Volksfeste aber nicht.

Menschenmassen: Wiesn-Besucher feiern 2016 im Hacker-Festzelt auf dem Oktoberfest.
Menschenmassen: Wiesn-Besucher feiern 2016 im Hacker-Festzelt auf dem Oktoberfest. © Matthias Balk/dpa

OB Reiter: Wiesn ohne Zugangsbeschränkung ist schwer vorstellbar

Der OB ist davon überzeugt, dass ein Oktoberfest nur mit einer Zugangsbeschränkung funktionieren kann. "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich es verantworten werde, dass wir alle Menschen völlig ungeprüft zum Oktoberfest zulassen", erklärte Reiter. "Es kann sein, dass wir dann auf 3G gehen."

Beschränkungen innerhalb des Geländes würden keinen Sinn machen. "Das wissen alle, die schonmal auf der Wiesn waren", so Reiter. Deshalb müsste bereits vorher überprüft werden, wer überhaupt auf die Theresienwiese darf.

Oktoberfest 2022: Entscheidung spätestens im Mai

Im April möchte sich Reiter laut eigener Aussage "mit einem kleinen Kreis" zurückziehen – dann werde die Lage entsprechend eingeschätzt. Eine Entscheidung pro oder contra Wiesn 2022 soll dann spätestens im Mai erfolgen, "weil dann der Aufbau beginnen muss".

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