Oktoberfest-Aufbau beginnt erstmals hinter Bauzäunen
MÜNCHEN - Erstmals in der Geschichte des Münchner Oktoberfestes haben die Aufbauarbeiten aus Sicherheitsgründen hinter Bauzäunen begonnen. Damit sollen Passanten ferngehalten werden.
Im vergangenen Jahr sei sogar ein ganzer Kindergarten zwischen Lastwagen und Baggern unterwegs gewesen, berichtete Toni Pletschacher, Chef der gleichnamigen Zeltbaufirma, am Mittwoch zum offiziellen Aufbau- Beginn. Unter strahlend blauem Himmel brachten Laster Container mit Bauteilen zur Theresienwiese, überall wurde gehämmert und gebohrt. Am 20. September heißt es wieder „O'zapft is“. Bis zum 5. Oktober werden zum größten Volksfest der Welt sechs Millionen Besucher erwartet.
Kleine Wiesn
Das 175. Oktoberfest ist eine sogenannte kleine Wiesn: In der ersten Woche findet parallel das Bayerische Zentral- Landwirtschaftsfest (ZLF) statt. Dabei präsentiert sich alle vier Jahre die bayerische Landwirtschaft mit Tieren, Maschinen und Schauen im Südteil der Theresienwiese. Die Rohbauten für die Hallen stehen bereits.
Die Festleitung hatte die Absperrung mit einem zunehmenden „Oktoberfest-Aufbau-Tourismus“ begründet. Dafür könne die Stadt keine Haftung übernehmen. Auch Touristen-Busse hatten in früheren Jahren den Wiesn-Aufbau als München-Attraktion im Programm – bis dies verboten wurde. Trotz der Zäune radelten Anwohner jedoch am Mittwoch über das Gelände. Die Absperrung sei verständlich, aber „nervtötend“, sagte ein Radfahrerin.
Als erstes stehen die Wiesn-Kantinen. Obwohl sie den Bauarbeitern vorbehalten sein sollen, genießen dort manche Anwohner mittags den obligatorischen Schweinsbraten – zu weit günstigeren Preisen als später auf dem Oktoberfest. Die Maß Bier kostet dort etwa um 4,80 Euro – auf dem echten Oktoberfest müssen die Besucher heuer bis zu 8,30 Euro hinblättern, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. (dpa)
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