Oktoberfest-Attentat vor 41 Jahren: "Der Schmerz bleibt ein Leben lang"
München - Weiß-blauer Himmel und schönstes Herbstwetter - am Sonntagvormittag kann man sich an der Theresienwiese gut vorstellen, wie schön Wiesn-Wochenenden Ende September sein können.
Es war der schwerste rechtsextreme Anschlag
Doch die Menschen, die sich hier versammeln, haben einen ernsten Grund dafür. Sie gedenken des Oktoberfest-Attentats vor genau 41 Jahren.
Hier, nahe dem Haupteingang, sind damals 13 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden, das Attentat gilt bis heute als der schwerste rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik.

Oktoberfest-Attentat: Die Tat richtig einordnen
Zum Gedenken an diesem Sonntag hat die Gewerkschaftsjugend eingeladen, OB Dieter Reiter (SPD) spricht. "Der Schmerz bleibt ein Leben lang", sagt er in seiner Rede. "Aber wir können dazu beitragen, ihn ein wenig zu lindern." Etwa, indem man den Anschlag klar als rechtsextremistisch motivierten Terror einordne.
"Aber auch, indem wir die öffentliche Aufmerksamkeit beharrlich auf den Anschlag und seine Folgen lenken und ihn damit fest im kollektiven Gedächtnis unserer Stadt und der Gesellschaft verankern." Im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Dokumentation am Rande der Festwiese eingeweiht.
Ein erstes positives Fazit zur Dokumentation
Er könne ein erstes positives Fazit ziehen, sagte Reiter gestern. "Die neue Dokumentation wird sehr gut angenommen, das Feedback ist rundum positiv." Das Interesse sei sehr groß, es hätten sich außerdem auch weitere Überlebende des Anschlags gemeldet. "Sogar aus dem Ausland", betonte Reiter, was "einmal mehr das gewachsene Interesse der Öffentlichkeit unterstreicht".
Das Forschungsprojekt soll weitergeführt werden
Die wichtigste Aufgabe sei und bleibe, "Die Überlebenden und die Angehörigen der Todesopfer in ihrem Schmerz und in ihrer Trauer nicht alleinzulassen", sagte er. Konkret bedeute das, dass das Forschungsprojekt zum Attentat weiter geführt werden solle.
Reiter verwies außerdem auf den im vergangenen Jahr eingerichteten Hilfsfonds für Überlebende und Hinterbliebene. Es gehe um eine "Solidarleistung", sagte Reiter, um "ein finanzielles Zeichen der Anerkennung des widerfahrenen Leids und als Ausdruck der Solidarität mit den betroffenen Menschen".