Oktoberfest 2010: Was kostet die Wiesn?

500 Euro für einen Platz im Zelt, 400 Euro für ein Doppelzimmer und 25 für die Fahrt zum Goetheplatz– so teuer kann die Wiesn sein
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MÜNCHEN - 500 Euro für einen Platz im Zelt, 400 Euro für ein Doppelzimmer und 25 für die Fahrt zum Goetheplatz– so teuer kann die Wiesn sein

499 Euro für zwei Liter Bier? Das gibt es nur auf der Wiesn. Auf der Internetplattform www.ventic.de werden zwei Maß plus Sitzplatz im Hofbräuzelt am Eröffnungssamstag zu diesem Preis angeboten. Das zahlt kein Mensch, mag der Münchner denken. Tatsächlich werden alljährlich viele Touristen durch die Abzock-Maschinerie geschleust.

So könnte es ahnungslosen Wiesnbesuchern ergehen: Ein Paar aus Iowa in den USA, nennen wir sie Jack und Samantha. Gleich am ersten Wochenende, zum berühmten „O’zapft is“, steht München auf dem Programm. Die Bilder von überfüllten Zelten kennen sie und damit ihr Europatrip tatsächlich vom „Prosit der Gemütlichkeit“ gekrönt wird, reservieren sie im Internet. Bei ticketpool.de zahlen sie je 399Euro für den Platz und zwei Maß. Bei ebay geht’s günstiger: 165 Euro pro Person für einen Platz, zwei Maß und ein halbes Hendl.

Dabei ist nicht mal sicher, dass die beiden tatsächlich im Zelt landen. „Wenn wir Wirte das rausfinden, ist die Reservierung weg“, sagt Toni Roiderer, Sprecher der Wiesnwirte. Er rät: „Leit, seids vernünftig und geht’s auf solche Angebote ned ein, am Sonntagmittag kommt man immer in die Zelte.“ Am 4. Oktober werden überhaupt keine Reservierungen angenommen.

Auch bei der Übernachtung können unserer beiden Amerikaner leicht das Dreifache bezahlen. Mögen sie’s luxuriös, kostet die Übernachtung im Doppelzimmer im Sheraton Westpark am ersten Wiesn-Wochenende 400 Euro. Einen Monat später ist der Spuk vorbei und die Nacht wäre für 124 Euro zu haben. Aber auch andere Hotels sind teuer. Im Schwabinger Holiday Inn zahlt man 276 statt 88 Euro. Am Flughafen im Best Western steigt der Preis fürs Doppelzimmer ebenfalls – von 54,50 auf 90 Euro. Alle Preise stammen von der Buchungsplattform www.hrs.de.

Die Stadt München toleriert zur Wiesnzeit eine Preissteigerung von 170 Prozent. „Alles was drüber geht, soll und unbedingt gemeldet werden“, sagt Gabriele Weishäupl vom Tourismusamt. In dem Fall wird das Hotel aus dem Unterkunftsverzeichnis gestrichen.

Auch auf dem Weg auf die Theresienwiese lauern die Abzocker. Mit dem Taxi ist man noch auf der sicheren Seite. „Wir fahren auch zum Oktoberfest zu Tarifpreisen“, sagt Reinhard Zielinski, Vorstand der Taxi-München eG. Das gilt aber nicht für die Kollegen auf drei Rädern: Bei den Rikscha-Fahrern gibt es zwar Richtlinien, aber die Preise sind nach oben offen. Da kann die Fahrt von der Wiesn zum Goetheplatz schon mal 25 Euro statt 4,50Euro kosten. Rikscha-Mobil-Chef Dominic Staat empfiehlt: „Immer vor der Fahrt nach dem Preis fragen, dann gibt’s keine bösen Überraschungen.“jo

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