Ohrstöpsel im beliebten Freilichtmuseum

Welche drei Dinge an Ihrem Viertel lieben Sie? Und welche drei nerven Sie? Hier schreiben die AZ-Bürgerreporter. Pratibha Kumar über die Altstadt.
von  az
Das Hofbräuhaus am Platzl in München.
Das Hofbräuhaus am Platzl in München. © Martha Schlüter

Viele Menschen beneiden mich, wenn sie hören, dass ich inmitten der Altstadt in der Pfisterstraße  wohne, zwei Minuten vom Hofbräuhaus und ein paar Schritte von der Maximillianstraße. Oper, Maximilianeum, Residenz, Alter Hof und die Isar und der Englische Garten sind auch nicht weit

Was ich an meinem Viertel liebe:

 

1. Ich fühle mich oft wie in einem Freilichtmuseum, umgeben von architektonischer Schönheit, Sehenswürdigkeiten und Luxusgeschäften sowie Gourmettempeln.

2. Es gibt nichts, was es nicht gibt (außer natur).

3. Die Menschen und die Touristen, die hier umherziehen, sind meistens guter Stimmung, es gibt viel Straßenmusik und ein tolles Kulturangebot.

Was mich an meinem Viertel nervt:
 

1. In diesem "Freilichtmuseum" herrscht sehr selten Ruhe. Vormittags kommt ein riesiger Truck nach dem anderen, um seine Waren an die Hotels und Luxusgeschäfte zu liefern. Das ist meistens eine große Lärmbelästigung, von der Luftverschmutzung ganz zu schweigen. Langsam sensibilisieren sich die Fahrer wenigstens soweit, ihre Motoren nicht mehr so unnötig laufen zu lassen.

2. Nachts dann die Chöre der Besoffenen Menschen, die nach dem Besuch des Hofbräuhauses gröhlend durch die kleinen alten Gassen ziehen und andere rücksichtslose Nachttouristen, ganz besonders nach Fußballspielen. Seit ich hier wohne, habe ich nicht einmal ohne Ohrstöpsel geschlafen, selbst das hilft in manchen Nächten nicht gegen die Ruhestörungen. Am schlimmsten ist es zur Oktoberfestzeit, vor der graut es mir jedes Jahr.

3. Es fehlen Bäume und Natur. Wenn ich ganz selten mal einen Vogel höre in meiner Straße, gerate ich schon in stille Ekstase, so selten ist das!

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.