Offiziell: Nockherberg-Derblecken ist erstmal abgesagt

Jetzt ist es offiziell: Das Derblecken am Nockherberg findet nicht wie geplant am Mittwoch statt. Wie es jetzt weiter geht.
von  Bernhard Lackner
Nockherberg Schafroth
Nockherberg Schafroth © Tobias Hase/dpa

München - Für Starkbier-Freunde gibt es noch ein bisserl Hoffnung. "Bis auf Weiteres", hieß es am Sonntag, werde das Starkbierfest wie geplant stattfinden. Warten wir es ab. Denn so, wie sich die Dinge derzeit entwickeln, liegt die Betonung wohl auf "bis auf Weiteres".

Das traditionelle Derblecken, das am Mittwoch stattfinden sollte, wurde am Sonntag auf jeden Fall nach großem Hin und Her übers Wochenende endgültig abgesagt. Sowohl die Variante, es ohne Publikum stattfinden zu lassen, als auch die Version, Singspiel und Fastenpredigt ohne Politiker durchzuführen, waren zuvor verworfen worden.

Nockherberg-Organisatoren hatten bis zuletzt Hoffnung

"Seit Tagen", sei man "in enger Abstimmung mit allen relevanten Behörden" gewesen, teilte die Paulaner-Brauerei mit. Man habe die "berechtigte Hoffnung" gehabt, die Salvatorprobe könnte stattfinden, da es keine öffentliche Großveranstaltung sei und es eine begrenzte Gästezahl von 560 gebe. "Selbstverständlich bewerten wir die Situation jeden Tag neu." Die erneute, klare Empfehlung des Gesundheitsministeriums und die Stellungnahme des Oberbürgermeisters hätten Paulaner zu der Entscheidung gebracht, die Salvator-Probe zum geplanten Zeitpunkt nicht stattfinden zu lassen.

Wie berichtet, hatte Paulaner am Freitag in Anwesenheit der enttäuschten Künstler mitgeteilt, das Gesundheitsministerium habe empfohlen, das Derblecken aus Rücksicht auf die Gesundheit der anwesenden Politiker nicht stattfinden zu lassen.

"Seit der Pressekonferenz am Freitag erreichen uns unzählige Nachrichten, sowohl von geladenen Gästen, als auch von Fans des Derbleckens aus allen Ecken Bayerns und Deutschlands, die Veranstaltung zu retten", so Paulaner. "Auch haben sich alle beteiligten Künstler und Mitarbeiter seit Monaten vorbereitet und proben seit Wochen sehr intensiv. Wir möchten, dass sie ihren verdienten Applaus bekommen. Man habe sich entschieden, "alle Anstrengungen zu unternehmen, die Salvator-Probe zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden zu lassen." Einen konkreten Termin könne man aber noch nicht nennen.

Am Samstag hatte es noch geheißen, das Singspiel werde doch wie geplant vor Publikum stattfinden – nur eben ohne Politiker.

Reiter kritisierte Unterscheidung zwischen Normalos und Politikern

Vor- und Generalprobe für die Aufführung des Singspiels am Nockherberg sollten wie geplant vor Publikum stattfinden, hieß es. Politiker seien wegen des Coronavirus angehalten, die Veranstaltung nicht zu besuchen. Daraufhin hatte sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kritisch geäußert.

"Diese Differenzierung finde ich weder aus gesundheitlichen Erwägungen logisch, noch politisch in irgendeiner Weise akzeptabel", so der OB. Er werde eine Unterscheidung zwischen "normalem Publikum und Politikerinnen und Politikern nicht mittragen." Muss er nun auch nicht. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es am Wochenende, man habe nicht zwischen Politikern und normalem Publikum unterschieden – anders als von Paulaner zunächst verkündet.

Diese Diskussion ist nun wenigstens für die Salvatorprobe erledigt. Spannend bleibt, ob das Starkbierfest wirklich am Donnerstag beginnt

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