OEZ-Opfer vergessen? Innenministerin Faeser bedauert falschen Eindruck

Die Bundesministerin reagiert auf Vorwürfe, sie habe die Opfer aus München vergessen.
von  Nina Job
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). © Jörg Carstensen/dpa

München - Am Freitag, 11. März findet erstmals der bundesweite Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt statt. Vor öffentlichen Gebäuden werden Fahnen auf halbmast wehen.

Die Morde am OEZ wurden nicht erwähnt

Als Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am 16. Februar darüber informierte, wurden das islamistische Attentat am Breitscheidplatz und die rechtsterroristischen Anschläge in Halle und Hanau genannt, die Morde am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München jedoch mit keinem Wort.

Offener Brief von Sibel Leyla

Wie die AZ berichtete, schrieb daraufhin Sibel Leyla einen offenen Brief an die Ministerin. Ihr Sohn Can († 14) und acht weitere Menschen waren am 22. Juli 2016 von dem rechtsextremen Deutsch-Iraner David S. (18) am OEZ erschossen worden. Leyla schrieb, die Nicht-Erwähnung mache sie tieftraurig.

Das Ministerium entschuldigt sich

Das Ministerium hat inzwischen auf die Vorwürfe reagiert. Ein Sprecher teilte der AZ mit: Die erwähnten Anschläge seien Beispiele, "die Aufzählung nicht abschließend" gewesen.

"Selbstverständlich wird an dem Gedenktag auch der Opfer des rechtsextremistischen Anschlags am Münchner Olympia-Einkaufszentrum gedacht." Er entschuldigt sich: "Sollte durch die beispielhafte Aufzählung bestimmter anderer Taten ein anderer Eindruck entstanden sein, bedauern wir dies sehr."

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