Ösi-Bankräuber: Angeschossener Polizist sagt aus

Der Beamte Denis B. (29) und dessen Kollege Stefan F. (29) waren beim Banküberfall in Kirchheim zuerst vor Ort – am Mittwoch schilderten sie das dramatische Feuergefecht mit den Tätern
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Angeklagt: Die Brüder Norbert (47) und Hubert G. (46)
Thorsten Huber Angeklagt: Die Brüder Norbert (47) und Hubert G. (46)

MÜNCHEN - Der Beamte Denis B. (29) und dessen Kollege Stefan F. (29) waren beim Banküberfall in Kirchheim zuerst vor Ort – am Mittwoch schilderten sie das dramatische Feuergefecht mit den Tätern

10.30 Uhr, Münchner Schwurgerichtssaal 101: Zum ersten Mal konnte Polizist Denis Babe (29) den beiden mutmaßlichen Bankräubern und Brüdern Norbert (47) und Hubert G. (46) in die Augen schauen.

Denis B. war im Einsatz und hätte beinahe sein Leben verloren, als die beiden Brüder laut Anklage am 20. November 2008, gegen 17.52 Uhr, die Kreissparkasse in Kirchheim bei München überfallen hatten. Gestern schilderte der Beamte und dessen Kollege Stefan F. (29) den dramatischen Einsatz.

„Wir waren auf Streife. Sie sollte von 16.15 Uhr bis 19.30 Uhr dauern“, sagte Denis B. Sie fuhren von Aschau nach Kirchheim, als um 18 Uhr der Funk krächzte: „Banküberfall!“ Sie dachten erst an einen Fehlalarm: „Als der zweite Funkspruch kam, beschleunigten wir.“ Denis B. war am Steuer. Vor der Bank schalteten sie auf Mobilfunk um. Der Akku war leer. Außerhalb des Wagen hatten sie keinen Kontakt zu den Kollegen.

Wegen Renovierung war die Schalterhalle im Container direkt vor dem Bankgebäude untergebracht. „Ich war auf Höhe des Eingangs. Eine Frau mit Kinderwagen stand daneben. Der Kollege war ein paar Meter hinter mir“, so Denis B. Plötzlich ging die Tür auf. Eine schwarze und maskierte Gestalt kam aus der Tür.

„Als mich der Täter erblickte, schoss er sofort los. Ich zog meine Pistole aus dem Holster und schoss. Zwei oder drei Mal“, so der Beamte. Kollege Stefan F. versuchte von der anderen Seite – sie gingen zunächst von einem Täter aus – dem Bankräuber den Weg abzuschneiden. Da sah er Schaulustige, die er sofort zurück in die Häuser drängte.

Denis B. ging rückwärts zum Einsatzwagen. Da eröffnete die vermummte Gestalt erneut das Feuer. Denis B.: „Der Täter lief am Container entlang. Ich schoss, traf ihn. Er ging gebückt. Ich hörte aber auf zu schießen. Der Täter war zu weit weg und ich hätte fremde Personen verletzen können.“ Plötzlich spürte Denis B. ein Stechen im linken Oberschenkel. „Okay, du bist getroffen. Die Wunde war nicht schlimm. Ich suchte Schutz hinter dem Auto“, so Denis B. Inzwischen waren mehrere Kollegen eingetroffen. Zwei Stunden später wurden die Räuber, die die Tat immer noch abstreiten, festgenommen. Die Beamten haben den Vorfall gut verarbeitet und sind wieder voll einsatzfähig. Der Prozess dauert an.

th

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