Ausbau des Nahverkehrs stagniert in München: In dieser bayerischen Stadt geht es besser voran

München/Nürnberg - Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) geht in München laut einer bundesweiten Untersuchung in den vergangenen beiden Jahren nicht wirklich voran: München befindet sich auf Platz 17 zwischen Bochum und Mönchengladbach. Nürnberg ist hingegen auf Platz zwei im Ranking gelandet.
Das Nürnberger Angebot an Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen habe zwischen 2023 und 2025 um 5,4 Prozent zugelegt, heißt es in der im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace erstellten Studie. Augsburg kann sich mit einem Plus von 1,4 Prozent anders als München zumindest in der Top 10 platzieren.

Münchens Nahverkehr müsste für die Klimaziele stärker wachsen
Untersucht wurden die 30 größten Städte Deutschlands. Grundlage war die Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten. Insgesamt komme der Ausbau des Bus- und Bahnangebots in den meisten Großstädten allerdings kaum voran, oftmals gebe es sogar einen deutlichen Rückgang.
"Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen", teilt Greenpeace mit. Zwischen 2023 und 2025 hätten lediglich 10 der 30 größten deutschen Städte ihr ÖPNV-Angebot spürbar ausgebaut, so Greenpeace laut Studie.
Dieses Ziel habe nur Leipzig mit einer Zunahme von 14,6 Prozent bezogen auf die zwei Jahre erreicht. Nürnberg reiht sich laut Greenpeace dahinter ein. Für die Bundeshauptstadt Berlin wurde ein Rückgang von 7,1 Prozent des Angebots in dem untersuchten Zeitraum errechnet. Auch in Hamburg (Ziel: 2040 klimaneutral) und in Köln (2035 klimaneutral) sei der Fahrplan im Herbst 2024 zum dritten Mal in Folge ausgedünnt worden. Dresden hingegen baue das Angebot um drei Prozent aus.
Fachkräftemangel bremst Ausbau von Nahverkehr
In dem Bericht von Greenpeace wird gelobt, dass in Nürnberg 2021 beschlossen worden sei, den Schienenverkehr auszubauen. "U-Bahn-Linien werden verlängert, alte Straßenbahnlinien wieder in Betrieb genommen und bestehende ausgeweitet." In den kommenden Jahren sollten zahlreiche neue Haltestellen entstehen, auch das Angebot im Umland werde verbessert.
Allerdings zeigte sich auch in Nürnberg ein Problem, das in anderen Städten ebenfalls immer wieder den ÖPNV ausbremst: Fachkräftemangel. Weil es zu wenige Busfahrer und Busfahrerinnen gebe, sei Anfang 2023 und dann Anfang 2024 noch einmal das Busangebot ausgedünnt worden, berichtet die Umweltorganisation. Zudem gebe es auch in Nürnberg finanzielle Probleme, die zu Einschränkungen des Angebots führten.