ÖPNV in München: Markus Söder wünscht sich mehr Linien

Markus Söder in der S-Bahn: Am Mittwoch hat sich der Ministerpräsident direkt vor Ort ein Bild vom ÖPNV in München gemacht. Die Grünen kritisieren die Aktion prompt und sprechen von "Las-Vegas-Politik".
von  AZ/dpa
Haben sich direkt vor Ort ein Bild der Lage gemacht: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (r.) und der bayerische Verkehrsminister Hans Reichhart (beide CSU).
Haben sich direkt vor Ort ein Bild der Lage gemacht: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (r.) und der bayerische Verkehrsminister Hans Reichhart (beide CSU). © Peter Kneffel

München - Zur Verbesserung des Nahverkehrs in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine stärkere Kooperation zwischen Kommunen, Landkreisen, Städten und dem Freistaat angemahnt.

"Es muss ein Mehr an Miteinander geben", sagte Söder am Mittwoch in München. Bei Themen wie dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sei ein kollektiveres Bewusstsein nötig. Noch organisierten etwa viele Landkreise diesen selbst. Sie müssten darin unterstützt werden, sich in Verkehrsverbünde einzugliedern. "Die Idee ist, dass wir am Ende sieben, acht, neun große Verbünde in Bayern haben", ergänzte Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU).

ÖPNV in München: "Qualität muss da besser werden"

"Gerade im Ballungsraum München muss man ein größeres regionales Bewusstsein bekommen", sagte Söder. Dort stehe der ÖPNV aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums unter besonderem Druck – Klagen von Pendlern über Verspätungen und Ausfälle sind an der Tagesordnung. "Die Qualität muss da besser werden", kritisierte auch Söder bei der Besichtigung einer Baustelle der neuen zweiten Stammstrecke, die den S-Bahn-Verkehr in der Landeshauptstadt ab 2026 deutlich verbessern soll.

Doch das sei nicht das einzige verkehrspolitische Projekt, sagte Söder. "Wir wollen mehr Linien haben, wir wollen darauf einen höheren Takt entwickeln, und wir wollen die Ticketstruktur verbessern."

Kritik von den Grünen: "Betreutes S-Bahn-Fahren"

Söder und Reichhart fuhren am Mittwoch öffentlichkeitswirksam mit der S-Bahn durch die Stadt. Kritik an der Aktion gibt es jetzt von den Grünen: "Was war das denn? 'Betreutes S-Bahn-Fahren' des Ministerpräsidenten, weil ihm die Probleme der echten Pendlerinnen und Pendler vermutlich zu anstrengend sind. Das ist Las-Vegas-Politik: Show und Glamour aber nichts dahinter. Natürlich müssen wir in Bayern viel mehr für den ÖPNV tun und vor allem flächendeckend Verkehrsverbünde schaffen. Sich in diesem Zusammenhang nochmal für die 2. S-Bahn-Stammstrecke in München selbst auf die Schulter zu klopfen ist ziemlich billig.", schreibt Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Landtags-Grünen, in einem offiziellen Statement.

Ludwig Hartmann, Spitzenkandidat der Grünen
Ludwig Hartmann, Spitzenkandidat der Grünen © Matthias Balk/dpa

Wie die Grünen in Zukunft den Verkehr in München und Bayern verbessern wollen? "Wir müssen Mobilität vernetzt denken, nur so schaffen wir bessere Angebote und sichern letztlich auch industrielle Arbeitsplätze. Bus, Bahn, Fahrrad, Auto - das alles gehört zusammen und wird durch Leih- und Sharing-Modelle individuell nutzbar und immer attraktiver."

Markus Söder (m.) informiert sich an der Marienhof-Baustelle über die zweite S-Bahn-Stammstrecke.
Markus Söder (m.) informiert sich an der Marienhof-Baustelle über die zweite S-Bahn-Stammstrecke. © Peter Kneffel

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