Ökostrom &Ökowärme für München
Die Stadtwerke München (SWM) treiben die Energiewende seit vielen Jahren so konsequent voran wie kaum ein anderer Energieversorger in Europa. Für ihre Pionierrolle beim Umstieg auf erneuerbare Energien sind die SWM mehrfach international herausgestellt worden, beispielsweise durch die UN beim Pariser Klimagipfel oder im letzten Jahr durch die Auszeichnung mit dem "Energy Award" des Handelsblatts. Die SWM setzen die Energiewende ganzheitlich um, also im Strom- wie auch im Wärmebereich. Denn nur wenn Strom und Wärme regenerativ erzeugt werden, kann die Energiewende gelingen. Damit übernimmt die Stadt München mit ihrem kommunalen Unternehmen eine Vorreiterrolle beim Klima- und Umweltschutz.
SWM Engagement lokal und europaweit
Das Ziel im Strombereich: Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. München wird damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht! 2008 haben sie hierzu die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien gestartet. Und das mit großem Erfolg: Die SWM haben bereits so viele Anlagen neu gebaut, dass sie heute bereits rund 3,9 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom erzeugen. Das ist mehr als die Hälfte des gesamten Münchner Strombedarfs und damit schon deutlich mehr, als alle Münchner Haushalte sowie U-Bahn und Tram verbrauchen!
Vorrang haben für die SWM Projekte in München und der Region. Sie erschließen alle hier vorhandenen Potenziale, wie etwa die lokale Energiequelle Geothermie. Erst jüngst haben sie das Wasserkraftwerk Isar 3 ertüchtigt und so noch leistungsfähiger gemacht. Aktuell betreiben die SWM in und um München 44 regenerative Anlagen; 24 Photovoltaikanlagen, 13 Wasserkraftanlagen, eine Biogasaufbereitungsanlage, fünf Geothermieanlagen (zwei davon zur Wärmeerzeugung) und eine Windkraftanlage. Weitere sind bereits in Planung.
Die SWM können im Raum München aber nicht so viel erneuerbaren Strom erzeugen, wie die Millionenstadt benötigt, da das regionale Potenzial begrenzt ist. Deshalb engagieren sie sich auch in Deutschland und in Europa. Eingespeist wird der Strom dort, wo er produziert wird, u.a. um Verluste in den Leitungen durch lange Transportwege zu vermeiden. Das europäische Strom-Verbundnetz ist mit einem riesigen See zu vergleichen. Jeder, der Strom erzeugt, speist in diesen "Strom-See" ein; jeder, der Strom verbraucht, entnimmt etwas. Jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde macht den europäischen See sauberer. Die Beteiligungen an klimafreundlichen Energiegewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind also genauso sinnvoll wie die in der Stadt selbst. Denn ihr Umwelteffekt kommt auch den Münchnerinnen und Münchnern zu gute. Für den Ausbau der Ökostrom-Erzeugung stellen die SWM ein Budget von 9 Milliarden Euro zur Verfügung.
Fernwärme zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien
Im Wärmebereich wollen die SWM München bis 2040 zur ersten deutschen Großstadt machen, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird. Denn im Wärmebereich wird in Deutschland die meiste Energie eingesetzt. Er macht rund 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus, in Privathaushalten benötigen Heizung und Warmwasserbereitung sogar rund 90 Prozent. Um ihre Vision zu realisieren, setzen die SWM in erster Linie auf die weitere Erschließung der Erdwärme. In Riem, Sauerlach und Freiham betreiben sie bereits erfolgreich drei Geothermieanlagen. Die Vorarbeiten für die nächste am HKW Süd sind bereits angelaufen.
München sitzt auf einem großen Schatz
Die geologischen Voraussetzungen für die Nutzung der Erdwärme sind in München und dem Umland so gut wie in nahezu keiner anderen Region Deutschlands. Die Energiequelle ist heißes Thermalwasser aus gut durchlässigen Kalksteinschichten (Malm). München sitzt auf einem riesigen Vorrat dieser umweltfreundlichen Energieart: In einer Tiefe von 2.000 bis über 3.000 Metern hat das Wasser 80 bis über 100 Grad Celsius. Die Wärme aus diesem Thermalwasser lässt sich optimal zum Heizen nutzen. Dazu wird das Wasser an die Oberfläche gepumpt und über Wärmetauscher geleitet, wobei ihm die Energie entzogen wird. Abgekühlt wird es wieder in die Tiefe zurückgeführt. Somit ist Erdwärme ein Kreislauf ohne Eingriff ins Ökosystem.
Klimaschutz mit M-Fernkälte
Unter dem Boden Münchens findet sich neben der Erdwärme noch eine weitere natürliche Energiequelle: Die SWM nutzen die Kälte von Grundwasser und Stadtbächen, um Büros, Gewerbebetriebe und Einzelhandel umweltfreundlich zu klimatisieren. Aufgrund der großen Kundennachfrage bauen die SWM das Netz weiter aus. Schwerpunkt dabei ist das Fernkältenetz in der Innenstadt. Mehr Infos gibt es hier
KWK notwendige Brückentechnologie
Heute gewinnen die SWM die Fernwärme noch vorwiegend im umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess (KWK) in den Heizkraftwerken Nord und Süd. Bei der KWK wird ressourcenschonend gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. KWK ist damit, neben der erneuerbaren Energien, der umweltverträglichste technische Prozess: Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme wird genutzt und direkt an das Fernwärmenetz abgegeben. Bei herkömmlichen Kraftwerken ist das nicht der Fall. Hier geht sie als Abwärme ungenutzt verloren. Die ohnehin schon sehr gute Klima- und Ressourcenbilanz der Fernwärme in München wird sich durch die Einbindung erneuerbarer Energien, wie der Geothermie, noch einmal erheblich verbessert. Bis 2040 sollen die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Wärme abgelöst werden. Die Wärmewende kann aus technischen und wirtschaftlichen Gründen jedoch nur schrittweise umgesetzt werden. Auf absehbare Zeit benötigen auch die SWM noch ihre konventionellen Anlagen wie etwa die Heizkraftwerke Süd und Nord, um die Versorgung Münchens weiterhin sicherstellen zu können.
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